WashTec unterstützt Forschungsprojekt „TRIP“

Die Digitalisierung krempelt ganze Geschäftsfelder um, auch die mittelständische produzierende Industrie kann da nicht abseitsstehen. „Internet of Things“ und „Big Data“ sind die Stichworte der Stunde. Doch wie lassen sich Produktionsdaten sammeln und intelligent auswerten? Und welchen Nutzen können kleine und mittelständische Unternehmen daraus für ihre Geschäftsmodelle ziehen? Diesen Fragen geht das neu gestartete Projekt „Transparenz in Produktionsprozessen“, kurz TRiP, nach. Beteiligt sind die Hochschule Augsburg und ihr Forschungspartner, die Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT, sowie sechs Unternehmen aus Schwaben und Oberfranken, u.a. auch die WashTec aus Augsburg.

Das Thema hat für die bayerische Industrie und Wissenschaft eine besondere Bedeutung, da Bayern sowohl der bedeutendste Standort innerhalb Deutschlands für die informationstechnische Branche bzw. Softwareindustrie ist und gleichzeitig software-intensive Anwenderbranchen sehr stark vertreten sind, wie z.B. die Automobilindustrie, die Luftfahrt, der Maschinenbau, die elektrotechnische Industrie, die Automatisierungstechnik, die Medientechnik sowie innovative Dienstleister (Banken und Versicherungen).

Die am Projekt beteiligten kleinen und mittelständischen Unternehmen der Region sehen sich vor die Herausforderung gestellt, ihre Produktionsprozesse zu digitalisieren und digitale Geschäftsmodelle für ihre Kunden zu entwickeln. „Unser Unternehmen durchläuft aktuell eine entscheidende Transformation hin zur digitalen Produktion und zu innovativen Produkten in Verbindung mit digitalen Services“, erklärt Leopold Munk, Mitglied der Geschäftsleitung der Günzburger Steigtechnik, die Konsortialpartner von TRiP ist. „Wir arbeiten zum einen daran, wichtige Produktionsprozesse mit ‚Internet of Things‘-Technologien zu digitalisieren und dadurch die Effizienz und Produktqualität weiter zu steigern. Auf der anderen Seite beschäftigen wir uns auch mit der Weiterentwicklung unseres Geschäfts und innovativen Ideen für die Zukunft.“

So arbeitet die Günzburger Steigtechnik beispielsweise im Rahmen ihrer Innovationswerkstatt an der Ausstattung von Produkten mit intelligenten Sensoren. „Mit dieser Technik können wir sehen, wie und in welchem Umfang unsere Kunden das Produkt nutzen und so maßgeschneiderte Nutzungsmodelle anbieten“, erklärt Munk. „Durch Forschungsprojekte wie TRiP erhalten regionale Unternehmen wie unseres, wichtige Impulse für die digitale Transformation, da sie den Austausch zwischen Unternehmen verschiedener Branchen und Forschungseinrichtungen aktiv fördern.“

Auch Axel Burscheid, Director Global Service von WashTec und Projektpartner von TRiP, hält datengetriebene Services für entscheidend: „Wir arbeiten insbesondere an der Auswertung von Betriebs- und Umgebungsdaten unserer Waschanlagen, um intelligente Vorhersagen zu Wartungsbedarfen treffen und optimierte Wascheinstellungen vornehmen zu können.“

Die dazu erforderliche Auswertung von digitalen Produktions- und Produktdaten erfolgt per Big Data Analytics, also durch intelligente analytische Verfahren, die Daten sammeln, aufbereiten und Zusammenhänge erschließen. „Aktuell greifen viele kleine und mittelständische Unternehmen auf gängige Cloud-Technologien zurück, die generisch und austauschbar sind. Diese Lösungen sammeln zwar Daten, gehen aber in der Datenauswertung nicht auf die anwendungsspezifischen Eigenheiten der Produktionsprozesse ein – dies aber ist zwingend erforderlich um die vorhandenen Effizienzpotenziale zu heben, sowohl intern als auch auf der Kundenseite“, erläutert Prof. Dr. Björn Häckel, Projektleiter von TRiP an der Hochschule Augsburg. „Mit TRiP arbeiten wir an der Entwicklung hochspezialisierter, sicherer, und zugleich kundenindividueller Lösungen, die den regionalen Unternehmen eine Differenzierung im globalen Wettbewerb erlauben und so einen wichtigen Beitrag zu deren nachhaltiger Wettbewerbsfähigkeit leisten. Die Sicherheit der Daten muss dabei immer gewährleistet sein, da der Schutz sensibler Produktions- und Kundendaten die Grundvoraussetzung für die Entwicklung sicherer digitaler Geschäftsmodelle ist.“

Autor: Helmut Peters

Antworte auch

Noch maximal Zeichen

Bitte melden Sie sich an mit einem der sozialen Medium um einen Kommentar abzugeben.