Norwegisches Unternehmen entwickelt Waschanlage für Flugzeuge

Die norwegische Firma MSG Production schafft nach eigenen Angaben eine Weltneuheit: Eine automatische Waschanlage für Flugzeuge. Das System verspricht schnelle, effiziente und nachhaltige Fliegerreinigung. CarwashProNL hat mit Verkaufsleiter Frødis Garmo Hovden gesprochen.

Wie ist die Idee entstanden, eine Flugzeugwaschanlage zu entwickeln?

Hovden: „Die Idee entstand im Dezember 2009, als Gründer Svein Gunnar Mæland auf seinen Bruder wartete, der in Schiphol festsaß, da sein Flug aufgrund schlechten Wetters erheblich verspätet war. Der Flieger musste vom Eis befreit werden. Kurz vor Weihnachten war das besonders ärgerlich für Mæland, weil er mit seinem Bruder das Fest begehen wollte. Also fragte er sich, wie man diese Reinigung beschleunigen könnte. Nach Jahren des Testens und Entwickelns wurde der Prototyp der Waschanlage dann 2016 endlich patentiert.“

Wo liegen die Unterschiede zwischen „normaler“ Autowäsche und der Flugzeugwaschanlage?

Hovden: „Der größte Unterschied liegt wohl in der Größe. Die Methode hinter dem System ist annähernd gleich. Durch Mælands Hintergrund in der Autowaschindustrie floss das erworbene Wissen in die Entwicklung mit ein. So wird zwar ebenfalls Hochdruck verwendet, die Chemie wurde aber speziell für Flugzeuge entwickelt. Eine norwegische Universität half bei der Formel, mit der der Lack des Flugzeugs gereinigt werden kann, ohne ihn zu beschädigen. Eisfreiheit spielt gleichfalls eine wichtige Rolle, weshalb dieser Aspekt berücksichtigt wurde. Die Steuerungssoftware des Systems überprüft darüber hinaus, ob technische Mängel vorliegen. Es fungiert wie eine Art zusätzlicher TÜV.“

Gab und gibt es eine ggf. hohe Nachfrage nach dieser Erfindung – auch von den Fluggesellschaften?

Hovden: „Ja, absolut. Das Interesse ist groß und steigt stetig. Bevor Mæland MSG Production gründete, sprach er Hunderte von Stunden mit Luftfahrtexperten. Er bemerkte in allen Gesprächen, dass die alte Art der Reinigung viel Zeit, Wasser und Geld kostet. Der Reinigungsprozess musste schneller und effizienter werden. Mit dem neuen Waschsystem ist uns das gelungen. Das System eignet sich für Geräte wie die Boeing 737 oder den Airbus A320. Kleinere Flugzeuge sind aber auch kein Problem.“

Was ist der größte Unterschied zwischen der aktuellen Reinigungsmethode und Ihrer Lösung?

Hovden: „Normalerweise werden Handbürsten zur Reinigung verwendet. Das ist nicht nur sehr arbeitsintensiv, sondern oft auch schlecht für die Beschichtung. Die herkömmliche Methode benutzt Dampf. Es dauert jedoch Stunden, bis der Flieger vollständig damit gereinigt wurde. Unsere Waschanlage erledigt den Job in 20 Minuten. Das Flugzeug ist sauber und der Lack wird durch den Hochdruck nicht beschädigt. Das kontaminierte Wasser wird gesammelt und recycelt. Das Öl wird abgetrennt und die gesammelte Seife kann wiederverwendet werden.“

Wie gehen Sie vor, wenn eine Fluggesellschaft Interesse an Ihrem Produkt hat?

Hovden: „Zunächst laden wir die Interessenten ein, einen Blick auf unser Test-Setup in Norwegen zu werfen. Wir zeigen, was das System kann und was es zu bieten hat. Im Fall eines Vertragsabschlusses schicken wir dann ein technisches Team zu den Kunden. Sie helfen beim Bau der Waschanlage und sorgen dafür, dass alles richtig funktioniert.“

Autor: Eva Heuft

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Norwegisches Unternehmen entwickelt Waschanlage für Flugzeuge

Die norwegische Firma MSG Production schafft nach eigenen Angaben eine Weltneuheit: Eine automatische Waschanlage für Flugzeuge. Das System verspricht schnelle, effiziente und nachhaltige Fliegerreinigung. CarwashProNL hat mit Verkaufsleiter Frødis Garmo Hovden gesprochen.

Wie ist die Idee entstanden, eine Flugzeugwaschanlage zu entwickeln?

Hovden: „Die Idee entstand im Dezember 2009, als Gründer Svein Gunnar Mæland auf seinen Bruder wartete, der in Schiphol festsaß, da sein Flug aufgrund schlechten Wetters erheblich verspätet war. Der Flieger musste vom Eis befreit werden. Kurz vor Weihnachten war das besonders ärgerlich für Mæland, weil er mit seinem Bruder das Fest begehen wollte. Also fragte er sich, wie man diese Reinigung beschleunigen könnte. Nach Jahren des Testens und Entwickelns wurde der Prototyp der Waschanlage dann 2016 endlich patentiert.“

Wo liegen die Unterschiede zwischen „normaler“ Autowäsche und der Flugzeugwaschanlage?

Hovden: „Der größte Unterschied liegt wohl in der Größe. Die Methode hinter dem System ist annähernd gleich. Durch Mælands Hintergrund in der Autowaschindustrie floss das erworbene Wissen in die Entwicklung mit ein. So wird zwar ebenfalls Hochdruck verwendet, die Chemie wurde aber speziell für Flugzeuge entwickelt. Eine norwegische Universität half bei der Formel, mit der der Lack des Flugzeugs gereinigt werden kann, ohne ihn zu beschädigen. Eisfreiheit spielt gleichfalls eine wichtige Rolle, weshalb dieser Aspekt berücksichtigt wurde. Die Steuerungssoftware des Systems überprüft darüber hinaus, ob technische Mängel vorliegen. Es fungiert wie eine Art zusätzlicher TÜV.“

Gab und gibt es eine ggf. hohe Nachfrage nach dieser Erfindung – auch von den Fluggesellschaften?

Hovden: „Ja, absolut. Das Interesse ist groß und steigt stetig. Bevor Mæland MSG Production gründete, sprach er Hunderte von Stunden mit Luftfahrtexperten. Er bemerkte in allen Gesprächen, dass die alte Art der Reinigung viel Zeit, Wasser und Geld kostet. Der Reinigungsprozess musste schneller und effizienter werden. Mit dem neuen Waschsystem ist uns das gelungen. Das System eignet sich für Geräte wie die Boeing 737 oder den Airbus A320. Kleinere Flugzeuge sind aber auch kein Problem.“

Was ist der größte Unterschied zwischen der aktuellen Reinigungsmethode und Ihrer Lösung?

Hovden: „Normalerweise werden Handbürsten zur Reinigung verwendet. Das ist nicht nur sehr arbeitsintensiv, sondern oft auch schlecht für die Beschichtung. Die herkömmliche Methode benutzt Dampf. Es dauert jedoch Stunden, bis der Flieger vollständig damit gereinigt wurde. Unsere Waschanlage erledigt den Job in 20 Minuten. Das Flugzeug ist sauber und der Lack wird durch den Hochdruck nicht beschädigt. Das kontaminierte Wasser wird gesammelt und recycelt. Das Öl wird abgetrennt und die gesammelte Seife kann wiederverwendet werden.“

Wie gehen Sie vor, wenn eine Fluggesellschaft Interesse an Ihrem Produkt hat?

Hovden: „Zunächst laden wir die Interessenten ein, einen Blick auf unser Test-Setup in Norwegen zu werfen. Wir zeigen, was das System kann und was es zu bieten hat. Im Fall eines Vertragsabschlusses schicken wir dann ein technisches Team zu den Kunden. Sie helfen beim Bau der Waschanlage und sorgen dafür, dass alles richtig funktioniert.“

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