Waschanlage vermutlich für Legionellose verantwortlich

Im Kanton Zürich, Schweiz sind drei Fälle der Legionärskrankheit bekannt geworden, die möglicherweise im Jahr 2018 durch eine Waschanlage verursacht wurden. Das Bundesamt für Gesundheit veröffentlichte am Montag den Sachverhalt in der neusten Ausgabe der amtlichen Fachzeitschrift „BAG-Bulletin“ (50/19).

Die Legionärskrankheit ist eine Form der bakteriellen Infektionskrankheit Legionellose, die sich meist durch eine Lungenentzündung gekennzeichnet ist. Unbehandelt kann sie einen lebensgefährlichen Verlauf haben. Die sog. Legionellen (Bakterien der Gattung Legionella) fühlen sich in warmer und feuchter Umgebung, beispielsweise in Warmwassersystemen besonders wohl. Die Übertragung auf den Menschen passiert durch die Tröpfcheninfektion bzw. durch Inhalation von aerosolisiertem Wasser, also Wasserpartikel, die sich in der Luft befinden. Die Aufklärung der Quelle der Legionellen ist in den meisten Fällen recht schwierig. Die vorliegenden drei Krankheitsbilder zielen jedoch auf eine gemeinsame Quelle, die in der Waschanlage identifiziert wurde.

Sachverhalt

In den gemeldeten Fällen haben sich drei Männer im Alter von 38, 58 und 77 Jahren angesteckt. Alle hatten zeitlich eng nacheinander die betreffende Waschanlage besucht. Nachdem sich der zweite Mann ansteckte und klar wurde, dass er ebenfalls kurz zuvor besagte Waschstraße besucht hatte, wurde das Kantonale Labor Zürich informiert, welches daraufhin Proben in der Waschstraße und in den verwendeten Hochdrucklanzen entnahm. Die Probe aus einer Hochdrucklanze war massiv mit dem Erreger Legionella pneumophila der Serogruppen 2-14 kontaminiert, woraufhin die entsprechende Waschbox sofort außer Betrieb genommen wurde und alle Boxen zügig desinfiziert wurden.

Zusammenhang

Alle drei Männer wurden mit einer Lungenentzündung, wie sie für die Legionärskrankheit typisch ist, hospitalisiert. Im Urin konnten die entsprechenden Erreger nachgewiesen werden. „Die hier beschriebenen drei Fälle sind unseres Wissens die ersten, die in der Schweiz als Häufung im Zusammenhang mit einer Autowaschanlage aufgetreten sind“, schreibt das BAG. Gleichsam sind aus anderen Ländern bereits solche Häufungen bekannt. In Australien kam es 2008 zu sechs Legionellosefällen, verursacht durch eine Waschanlage. In den Niederlanden, Italien, Österreich und Deutschland sind ebenfalls Einzelfälle bekannt.

Auch wenn in den meisten Fällen eine eindeutige Quelle nicht identifiziert werden kann, so deuten die Indizien für die vorliegenden Erkrankungen in der Schweiz nachdrücklich auf die Benutzung der Waschbox. „Der zeitliche Zusammenhang zwischen Exposition in der Autowaschanlage sowie dem Erkrankungsbeginn ist bei allen Fällen plausibel.“

Autor: Eva Heuft

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Waschanlage vermutlich für Legionellose verantwortlich

Im Kanton Zürich, Schweiz sind drei Fälle der Legionärskrankheit bekannt geworden, die möglicherweise im Jahr 2018 durch eine Waschanlage verursacht wurden. Das Bundesamt für Gesundheit veröffentlichte am Montag den Sachverhalt in der neusten Ausgabe der amtlichen Fachzeitschrift „BAG-Bulletin“ (50/19).

Die Legionärskrankheit ist eine Form der bakteriellen Infektionskrankheit Legionellose, die sich meist durch eine Lungenentzündung gekennzeichnet ist. Unbehandelt kann sie einen lebensgefährlichen Verlauf haben. Die sog. Legionellen (Bakterien der Gattung Legionella) fühlen sich in warmer und feuchter Umgebung, beispielsweise in Warmwassersystemen besonders wohl. Die Übertragung auf den Menschen passiert durch die Tröpfcheninfektion bzw. durch Inhalation von aerosolisiertem Wasser, also Wasserpartikel, die sich in der Luft befinden. Die Aufklärung der Quelle der Legionellen ist in den meisten Fällen recht schwierig. Die vorliegenden drei Krankheitsbilder zielen jedoch auf eine gemeinsame Quelle, die in der Waschanlage identifiziert wurde.

Sachverhalt

In den gemeldeten Fällen haben sich drei Männer im Alter von 38, 58 und 77 Jahren angesteckt. Alle hatten zeitlich eng nacheinander die betreffende Waschanlage besucht. Nachdem sich der zweite Mann ansteckte und klar wurde, dass er ebenfalls kurz zuvor besagte Waschstraße besucht hatte, wurde das Kantonale Labor Zürich informiert, welches daraufhin Proben in der Waschstraße und in den verwendeten Hochdrucklanzen entnahm. Die Probe aus einer Hochdrucklanze war massiv mit dem Erreger Legionella pneumophila der Serogruppen 2-14 kontaminiert, woraufhin die entsprechende Waschbox sofort außer Betrieb genommen wurde und alle Boxen zügig desinfiziert wurden.

Zusammenhang

Alle drei Männer wurden mit einer Lungenentzündung, wie sie für die Legionärskrankheit typisch ist, hospitalisiert. Im Urin konnten die entsprechenden Erreger nachgewiesen werden. „Die hier beschriebenen drei Fälle sind unseres Wissens die ersten, die in der Schweiz als Häufung im Zusammenhang mit einer Autowaschanlage aufgetreten sind“, schreibt das BAG. Gleichsam sind aus anderen Ländern bereits solche Häufungen bekannt. In Australien kam es 2008 zu sechs Legionellosefällen, verursacht durch eine Waschanlage. In den Niederlanden, Italien, Österreich und Deutschland sind ebenfalls Einzelfälle bekannt.

Auch wenn in den meisten Fällen eine eindeutige Quelle nicht identifiziert werden kann, so deuten die Indizien für die vorliegenden Erkrankungen in der Schweiz nachdrücklich auf die Benutzung der Waschbox. „Der zeitliche Zusammenhang zwischen Exposition in der Autowaschanlage sowie dem Erkrankungsbeginn ist bei allen Fällen plausibel.“

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