Miniaturanlage mit ernstem Hintergrund

Der „Carwash für Modellautos“ in unserer Rubrik Lach- und Waschgeschichten, ist eigentlich gar nicht so lustig, wie auf den ersten Blick gedacht. Hendrik Walstra, der YouTuber, der das Video postete, fertigte die Modellanlage als sein Abschlussprojekt für seine Ausbildung an. Mit der Aufgabe soll gewährleistet werden, dass das technische Wissen der Mitarbeiter besonders tief reicht.

Der Niederländer arbeit bei Van Staveren im Außendienst und absolviert eine zusätzliche schulische Ausbildung an der Privatschule Sentir. Das Familienunternehmen betreibt 37 Tankstellen, an die auch Waschanlagen angeschlossen sind. Das Ausbildungsinstitut Sentir bietet den Bildungsgang „Operational Engeneering“ (zu Deutsch etwa: angewandte Ingenieurskunst) an, den Walstra unter der Leitung von Kees Ijzebaart vor zwei Jahren begonnen hat und nun mit dem Abschlussprojekt „Miniaturwaschanlage“ krönt. „Die Idee hinter Aufgabe war es, dass Wissen weiter zu vertiefen“, erklärt Walstra, „bei Defekten oder Störungen der Anlagen wird häufig auf die Hersteller bzw. Monteure der Anlage zurückgegriffen. Das kostet im Extremfall viel Zeit und damit Geld und wir glauben, dass wir diesen Prozess effizienter gestalten können, indem wir selbst Fehler beheben können. Das geht nur mit detailreichem Wissen, was mit dem Projekt zusätzlich unterstützt werden sollte.“

Der Weg zum Modell

Tatsächlich wurde dem YouTuber zunächst die Aufgabe gestellt, eine Waschstraße in Modellmaßen nachzubauen. Da er jedoch mehr mit Portalwaschanlagen zu tun hat, war er der Meinung, die Aufgabe müsse individuell angepasst werden. Die Prüfer gaben seinem Einwand Recht, sodass er am Ende sein Miniaturportal basteln durfte.

Die Planung des Modells bis zur eigentlichen Fertigstellung nahm viel Zeit in Anspruch. „Bereits vor zwei Jahren fertigte ich eine Skizze im Maßstab eins zu fünfzehn an. Plexiglas sollte sicherstellen, dass man alle Teile sieht und funktional das System anschaulich erklären kann. Gemeinsam mit Sandra Betlem, die bei XXL Carwash in Muiden beschäftigt ist, habe ich gebaut, was das Zeug hält.“

Die Modellanlage in voller Pracht. Bilder Hendrik Walstra
Die Modellanlage in voller Pracht. Bilder Hendrik Walstra

Crashkurs

Um die Waschanlage zum Leben zu erwecken, absolvierte Betlem zusätzlich einen Crashkurs in SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung). Das elektronische Gerät mit Mikroprozessor ist für die Steuerung der beweglichen Teile verantwortlich. Bewegungen werden aufgrund der eingehenden Informationen ausgeführt. Was sich einfach anhört, ist es in der Programmierwelt aber keineswegs. „Ohne ihr Wissen hätte ich diese Anlage nie fertigstellen können“, honoriert Walstra seine Mitstreiterin. Und die Arbeit hat sich gelohnt: die beiden erhielten Bestnoten für ihre Arbeit.

Zukunftsorientiert

Das Projekt wurde außerdem so angelegt, dass zukünftige Auszubildende und Studierende die Portalwaschanlage ausbauen und verbessern können. Darauf ist auch Walstra sehr stolz. Er rät jedem zu einer solchen Zusatzausbildung.

„Ich bin wirklich froh über diese Schulung. Es ist dringend notwendig, dass Wissen der Mitarbeiter zu fördern. Wenn Betreiber sicherstellen, dass festangestellte Mitarbeiter wissen, wo und wie Fehler, Defekte und Störungen zustande kommen, ist es meist von dort auch ein leichterer Schritt, diese zu beheben. Wissen dann untereinander zu teilen, ist der nächste Schritt zur System- und Betriebsoptimierung, um langfristig nicht nur Zeit, sondern auch Geld zu sparen.

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Autor: Eva Heuft

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Miniaturanlage mit ernstem Hintergrund

Der „Carwash für Modellautos“ in unserer Rubrik Lach- und Waschgeschichten, ist eigentlich gar nicht so lustig, wie auf den ersten Blick gedacht. Hendrik Walstra, der YouTuber, der das Video postete, fertigte die Modellanlage als sein Abschlussprojekt für seine Ausbildung an. Mit der Aufgabe soll gewährleistet werden, dass das technische Wissen der Mitarbeiter besonders tief reicht.

Der Niederländer arbeit bei Van Staveren im Außendienst und absolviert eine zusätzliche schulische Ausbildung an der Privatschule Sentir. Das Familienunternehmen betreibt 37 Tankstellen, an die auch Waschanlagen angeschlossen sind. Das Ausbildungsinstitut Sentir bietet den Bildungsgang „Operational Engeneering“ (zu Deutsch etwa: angewandte Ingenieurskunst) an, den Walstra unter der Leitung von Kees Ijzebaart vor zwei Jahren begonnen hat und nun mit dem Abschlussprojekt „Miniaturwaschanlage“ krönt. „Die Idee hinter Aufgabe war es, dass Wissen weiter zu vertiefen“, erklärt Walstra, „bei Defekten oder Störungen der Anlagen wird häufig auf die Hersteller bzw. Monteure der Anlage zurückgegriffen. Das kostet im Extremfall viel Zeit und damit Geld und wir glauben, dass wir diesen Prozess effizienter gestalten können, indem wir selbst Fehler beheben können. Das geht nur mit detailreichem Wissen, was mit dem Projekt zusätzlich unterstützt werden sollte.“

Der Weg zum Modell

Tatsächlich wurde dem YouTuber zunächst die Aufgabe gestellt, eine Waschstraße in Modellmaßen nachzubauen. Da er jedoch mehr mit Portalwaschanlagen zu tun hat, war er der Meinung, die Aufgabe müsse individuell angepasst werden. Die Prüfer gaben seinem Einwand Recht, sodass er am Ende sein Miniaturportal basteln durfte.

Die Planung des Modells bis zur eigentlichen Fertigstellung nahm viel Zeit in Anspruch. „Bereits vor zwei Jahren fertigte ich eine Skizze im Maßstab eins zu fünfzehn an. Plexiglas sollte sicherstellen, dass man alle Teile sieht und funktional das System anschaulich erklären kann. Gemeinsam mit Sandra Betlem, die bei XXL Carwash in Muiden beschäftigt ist, habe ich gebaut, was das Zeug hält.“

Die Modellanlage in voller Pracht. Bilder Hendrik Walstra
Die Modellanlage in voller Pracht. Bilder Hendrik Walstra

Crashkurs

Um die Waschanlage zum Leben zu erwecken, absolvierte Betlem zusätzlich einen Crashkurs in SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung). Das elektronische Gerät mit Mikroprozessor ist für die Steuerung der beweglichen Teile verantwortlich. Bewegungen werden aufgrund der eingehenden Informationen ausgeführt. Was sich einfach anhört, ist es in der Programmierwelt aber keineswegs. „Ohne ihr Wissen hätte ich diese Anlage nie fertigstellen können“, honoriert Walstra seine Mitstreiterin. Und die Arbeit hat sich gelohnt: die beiden erhielten Bestnoten für ihre Arbeit.

Zukunftsorientiert

Das Projekt wurde außerdem so angelegt, dass zukünftige Auszubildende und Studierende die Portalwaschanlage ausbauen und verbessern können. Darauf ist auch Walstra sehr stolz. Er rät jedem zu einer solchen Zusatzausbildung.

„Ich bin wirklich froh über diese Schulung. Es ist dringend notwendig, dass Wissen der Mitarbeiter zu fördern. Wenn Betreiber sicherstellen, dass festangestellte Mitarbeiter wissen, wo und wie Fehler, Defekte und Störungen zustande kommen, ist es meist von dort auch ein leichterer Schritt, diese zu beheben. Wissen dann untereinander zu teilen, ist der nächste Schritt zur System- und Betriebsoptimierung, um langfristig nicht nur Zeit, sondern auch Geld zu sparen.

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