Motorradfahrer als neue Kunden

Der Absatz für Motorrädern hat in 2020 einen enormen Zuwachs erlebt. Damit werden sehr viele neue Motorradfahrer als Kunden für die Carwash-Branche interessant.

Vor über einem Jahr trat die vierzehnte Änderung der Fahrerlaubnis-Verordnung in Kraft. Danach dürfen sich erfahrende Autofahrer ab einem Alter von 25 Jahren mit wenigen theoretischen Ausbildungsstunden eine Erweiterung in die Fahrerlaubnis eintragen lassen. Gleichzeitig hatte die EU eine Verordnung erlassen, nach der Motorräder der Euro-4-Norm nur noch bis 31.12.2020 neu zugelassen werden durften. Diese Frist wurde zwar coronabedingt um ein Jahr verlängert, dennoch wirkte sich die zeitliche Beschränkung stark verkaufsfördernd auf den Markt aus. Ziel dieser beiden Maßnahmen war die Förderung des Marktes für Motorräder, auch mit Blick auf die Förderung von E-Mobilität.

Boom auf dem Motorradmarkt kann für viele neue Kunden sorgen. (Quelle: Pixabay)

Deutliche Wachstumszahlen

Insgesamt wurden nach Angaben des Industrieverbandes Motorrad (IVM) in 2020 218.778 Krafträder und -roller neu zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies über 50.000 Stück mehr, was etwa 32 Prozent entspricht. Über 13.500 Maschinen wurden allein im Dezember neu zugelassen.

Auswirkungen auf dem Carwash-Bereich

Wenn Motorräder und -roller bei Ihnen bis jetzt nur eine Randzielgruppe war, könnte sich dies nun zukünftig ändern. Viele Fahrer reinigen ihre Maschinen in den SB-Boxen der Waschplätze. Aber ein Motorrad zu reinigen unterscheidet sich stark vom Waschvorgang eines Autos. Das umfangreiche Waschangebot einer Autowaschstraße steht den meisten Motorradfahrern noch nicht zur Verfügung und sie müssen während der Wäsche mit ihrer Ausrüstung kämpfen. Sobald die Witterungsbedingungen dies wieder erlauben, werden die Motorradfahrer ihre schwere Motorradkleidung während des Waschens ablegen wollen. Auch der Helm wird während des Waschens meistens abgelegt. Um die eigene Ausrüstung nicht zu beschmutzen und vor Nässe zu schützen, muss ein passender Ablageort gefunden werden.

Bei den Christ Carwash Days 2020 wurde die SB-Station präsentiert, die besonders auf Motorradfahrer ausgerichtet ist. (Quelle: Otto Christ AG)

Christ bietet eine neue SB-Technik speziell auf Motorräder abgestimmt

Es liegt an den Carwash-Betreibern mit Blick auf die Kundenfreundlichkeit und den Service ein passendes Angebot für die speziellen Bedürfnisse der Motorradkunden zu bieten. Die Otto Christ AG hat dafür beispielsweise eine neue Entwicklung auf den Christ Carwash Days in 2020 vorgestellt. Der neue MOTO-SKIP ist eine Weiterentwicklung der bekannten SKIP-XS-Technik. „Die Leistungen eines großen SB-Waschplatzes auf engstem Raum“ so beschreibt Admir Sabavic, Vertriebsleiter für SB-Reinigungstechnik der Otto Christ AG, diese Waschtechnik. Der MOTO-SKIP enthält Ausführungsmodelle, die gezielt auf die Bedürfnisse von Motorradfahrern ausgelegt sind. Dies sind zum Beispiel die verschiedenen Waschprogramme, die Motorradbesitzern ein ähnlich umfangreiches Waschergebnis bieten, wie Autofahrer dies in Waschanlagen nutzen. Gleichzeitig enthält der MOTO-SKIP eine Trocknungsgarnitur mit einem Schwenkrohrausleger und ausreichend „Puste“, um zum Beispiel den Fahrersitz nach der Wäsche direkt wieder zu trocknen und überschüssiges Wasser abzutragen. Als Service für diese spezielle Zielgruppe enthält der MOTO-SKIP einen erweiterten Container, damit Motorradfahrer während der Wäsche ihr Equipment wie Helm, Handschuhe und Rucksack trocken lagern können.

Neukunden mit wenig praktischer Erfahrung

Viele Neuzulassungen bedeuten auch viele neue Fahrer. Bei den meisten der frischen Besitzer eines Motorrades kann man wohl wenig praktische Erfahrung voraussetzen. Neben der Fahrerfahrung zeigt sich dies auch im geringen Wissen über Pflege und Wartung eines Motorrandes oder -rollers. Hier kann ein Betreiber mit der richtigen Kundenansprache bei diesen neuen Kunden punkten. Teilen Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit der effektiven und maschinenschonenden Fahrzeugpflege. Durch konkrete Hilfestellungen vor Ort wird eine intensive Kundenbeziehung aufgebaut und der Kunden wird zukünftig als Stammkunden wiederkommen. Aber auch in der Kommunikation des Unternehmens können diese Inhalte gezielt neue Motorradkunden ansprechen. Hier gilt es auch der Perspektive eines unerfahrenen Motorradbesitzers den eigenen Waschplatz zu betrachten, diesen „Motorrad-freundlich“ zu gestalten und den Fahrern gezieltes Service-Wissen zur Motorradreinigung anzubieten.

Autor: Benedikt Wolter

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