Stau bei Seehandel schwächt Wirtschaft in Deutschland

Als wäre die aktuelle Wirtschaftslage nicht schon angespannt genug, wird jetzt eine weitere Herausforderung zur derzeitigen Problemlage hinzukommen. Die Nordseehäfen Deutschlands werden aktuell bestreikt und das Entladen und Beladen von Schiffen gerät noch weiter ins Stocken. Die Wirtschaft wird die Folgen daraus in vielen Wirtschaftszweigen spüren. Dabei rollt genau jetzt eine große Frachtwelle auf Europa zu.

Die weltweiten Lieferketten sind durch die Coronakrise in vielen Bereichen gestört. Die Probleme sind vielseitig: Einerseits gibt es Probleme, Schiffe schnell zu entladen und wieder zu beladen, weil in vielen Häfen nicht die volle Kapazität des Personals zur Verfügung steht. Stillstand durch Corona-Fälle und Personalmangel als Folge der Kurzarbeit führen zu einem Engpass. Andererseits ist der weltweite Handel und der Transport von Containern aus dem Gleichgewicht gekommen. An vielen Häfen müssen Container derzeit zwischengelagert werden, die früher direkt wieder beladen und auf den Seeweg gegangen wären. Dadurch stauen sich die Container an Land und stehen dem Weltmarkt nicht zur Verfügung. Ein dritter wichtiger Aspekt ist der Stau der Schiffe vor den internationalen Häfen.

Schiffsstau trifft auf nächste Lieferwelle aus Asien

Aktuell stauen sich so viele Schiffe vor den deutschen Nordseehäfen, dass dort etwa 2 Prozent der weltweiten Frachtkapazitäten festsitzen. Zu dieser angespannten Lage kommt nun auch noch das Ende des monatelangen Lockdowns des größten Containerhafens der Wet in Shanghai, sodass nun eine Welle von Seelieferungen auf Europa zu rollt. Diese Schiffe werden den Stau vor den europäischen Häfen weiter verschlechtern.

Verdi-Streik der Hafenarbeiter

Als wäre die Lage des Welthandels nicht schon verfahren genug, spitzt sich genau zu diesem Zeitpunkt die Lage in Deutschland noch weiter zu, da die Gewerkschaft Verdi sich im Warnstreik und in stockenden Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen für Hafenarbeiter befindet. Verdi ist der Auffassung, dass die Beschäftigten der deutschen Häfen während der Pandemie extreme Flexibilität gezeigt und viel Mehrarbeit geleistet hätten und daher einen „tatsächlichen“ Inflationsausgleich fordern würden. Am letzten Donnerstag standen die Brücken in den Häfen von Hamburg, Emden, Bremen, Bremerhaven und Wilhelmshaven still. Die Verhandlungen laufen derzeit weiter und eine Einigung scheint noch nicht in Sicht.

Auswirkungen auf Industrienation Deutschland

Die Instabilität des Welthandels wird sich daher auch in den nächsten Monaten weiter auf viele Wirtschaftsbereiche auswirken. Auch die Waschbranche wird direkt betroffen sein. Die Zulieferung zur Produktion braucht verlässliche, internationale Transportwege. Die steigende Unsicherheit des Welthandels wird daher die Knappheit, die Lieferschwierigkeiten und die Preissteigerungen weiter vorantreiben. Es bleibt abzuwarten, ob die derzeitige Krise zu langfristigen Änderungen im Wirtschaftssystem führen wird. In vielen Bereichen haben Unternehmen bereits wieder Alternativen zum System „Just-in-Time“ aufgebaut, indem sie Produktionsstandorte und Lagerkapazitäten in Deutschland ausbauten.

Autor: Sandra Schäfer

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