Neue Trends in der Mobilität nach Corona

Die Corona-Pandemie hat die Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig erschwert. Eine aktuelle Studie liefert interessante Erkenntnisse, wie sich der Corona-Effekt auf die Mobilität der Deutschen auswirken wird.

Das Ergebnis der Studie ist eindeutig: Der aktuelle Trend geht zu mehr Individualverkehr. Dies sind gute Nachrichten für die Carwash-Branche. Zuletzt konnte man einen gegenläufigen Trend beobachten, denn das Autofahren geriet aufgrund seiner umweltbelastenden Folgen ins schlechte Licht. Mehr öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), Carsharing, mehr Fahrrad fahren und kurze Wege zu Fuß zurückzulegen waren die Themen der Jahre und Monate vor Corona.

Weg vom ÖPNV: Bürger werden auch nach Corona verstärkt das Fahrrad nutzen. (Quelle: Pixabay)

Wird der Fahrrad-Trend anhalten?

Die Befragung von 2.000 Deutschen etwa drei Monate nach dem „Lockdown“ lassen Rückschlüsse auf das zu erwartende Verhalten der Bürgerinnen und Bürger zu. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass auch nach der Aufhebung der Corona-Beschränkungen mehr als 30 % der Befragten das Fahrrad für den Weg zur Arbeit nutzen wollen, obwohl sie dies vor Corona noch nicht taten. Knapp 30 % wollen das Fahrrad auch verstärkt in der Freizeit und für Einkäufe nutzen.

Dieses Plus fürs Fahrrad resultiert aus vielen Nutzern des ÖPNV, die sich unter den derzeitigen Corona-Auslagen Alternativen zu Bus und Bahn gesucht haben. Etwa 20 % von ihnen sind dabei auf das Fahrrad umgestiegen. Ob dieser Effekt langfristig zu beobachten bleibt, hängt nach PwC auch von der Infrastruktur für Fahrradfahrer ab. Der Ausbau und die Investition in das Radwegenetz wird als Wegweiser für die Entwicklung in diesem Bereich betrachtet.

Vom Flugzeug in Auto- das ist der Trend für Geschäftsreisen nach Corona. (Quelle: Pexels)

Corona geißelt den Luftverkehr und die Bahn

Der Luftverkehr in Deutschland verzeichnete in ersten Halbjahr 2020 einen Passagierrückgang von fast 70 % und etwa nur die Hälfte an Starts und Landungen konnte stattfinden. Reisewarnungen und -beschränkungen sorgen für einen nachhaltigen Einschnitt in der Luftfahrbranche. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft rechnet mit einer Erholung nicht vor 2024. Im Segment der Bahnreisen sieht es weniger dramatisch aus, aber auch hier sind deutliche Nachwirkungen der Corona-Krise spürbar. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt beträgt zwar „nur“  knapp 40 %, doch dies könnte sich noch wesentlich langanhaltender zeigen. Hier wirkt sich vor allem der Bereich der Geschäftsreisen aus. Durch Homeoffice, Videokonferenzen und digitale Meetings mit Geschäftspartnern und Kunden haben viele Unternehmen erkannt, dass reale Geschäftsreisen nicht immer notwendig sind. Dadurch fallen viele geschäftliche innerdeutsche Bahnreisen weg.  Ein Gegentrend aus dem privaten Sektor könnte der Bahn hier zugutekommen.

Etwa die Hälfte der Umfrageteilnehmer wollen auch zukünftig auf Fernreisen und Reisen ins Ausland verzichten und stattdessen lieber zu Hause ihren Urlaub verbringen. Urlaub in Deutschland war bereits in der zweiten Jahreshälfte von 2020 ein deutlicher Trend. Hier bleibt es abzuwarten, wie sich die Verteilung in der Nutzung von Bahn und Auto zeigen wird.

Individuelle Mobilität als Gewinner der Krise

Den Ergebnissen der Umfrage zu Folge wird der individuelle Personenverkehr in drei Bereichen langfristigen Zuwachs verzeichnen können. Knapp 30 % der Teilnehmer bestätigten, zukünftig mehr das eigene Auto nutzen zu wollen als noch vor der Corona-Krise. Gleichzeitig ist auch mit einem Wachstum des nicht-motorisierten Verkehrs zu rechnen. Etwas über 20 % der Befragten gaben an, nach Corona vermehrt zu Fuß unterwegs sein zu wollen, ebenfalls etwa 20 % wollen das eigene Fahrrad mehr nutzen als vor der Krise.

Die Deutschen wollen mehr mit dem Auto verreisen als Flugreisen unternehmen. (Quelle: Pixabay)

Auswirkungen auf die Carwash-Branche

Die Carwash-Branche wird diese Zahlen überwiegend mit Erleichterung aufnehmen. Auch wenn der vermehrte Fußgängerverkehr keine Vorteile für diese Branche bringt, zeigt sich doch, dass bei mittleren und größeren Distanzen Verkehrsmittel gewählt werden, die für die Carwash-Branche relevant sind.

Der Autoverkehr wird also auch nach dem Ende der Corona-Auflagen weiterhin ein solides Basisgeschäft für Waschstraßen- und Waschparkbetreiber bieten. Eine interessante Erkenntnis lässt sich aus den veränderten Reiseerwartungen der Bürger ableiten. Je mehr Menschen innerdeutsch mit dem Auto unterwegs sind, desto wichtiger wird die Ansprache von Kunden, die erstmalig in Kontakt mit einer Waschanlage kommen. Schnupper- und Kennenlernangebote sowie eine gezielte Neukundenansprache könnten dadurch an stärkerer Bedeutung gewinnen.

Als zweiter Trend scheint sich tatsächlich das Fahrrad als Verkehrsmittel durchzusetzen. Gerade in Städten und Ballungsgebieten sind Fahrradbesitzer also nicht länger eine Zielgruppe, die man vernachlässigen sollte. Die Hersteller der Reinigungs- und Pflegebranche entwickeln derzeit zunehmend mehr Angebote zur Reinigung von Fahrrädern. In diesem noch relativ jungen Marktsegment gilt es zeitnah die Angebotsvielfalt zu erhöhen und das Serviceangebot zu erweitern, um mehr Kunden mit Fahrrädern zu gewinnen.

Umfrage zur Mobilitätsentwicklung wird noch weitere Erkenntnisse liefern

Das Strategieberatungsunternehmen PwC mit 21 Standorten in Deutschland veröffentlichte diese Studienergebnisse zu den Erwartungen der Konsumenten an die Zeit „nach Corona“ anhand einer repräsentativen Umfrage von 2.000 Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland etwa drei Monate nach dem „Lockdown“ in Deutschland. Die hier zugrunde liegenden Informationen beziehen sich auf den ersten Teil der Veröffentlichung von PwC, zwei weitere Teile sind bereits angekündigt. CarwashPro.de wird für Sie darüber berichten.

Autor: Benedikt Wolter

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Neue Trends in der Mobilität nach Corona

Die Corona-Pandemie hat die Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig erschwert. Eine aktuelle Studie liefert interessante Erkenntnisse, wie sich der Corona-Effekt auf die Mobilität der Deutschen auswirken wird.

Das Ergebnis der Studie ist eindeutig: Der aktuelle Trend geht zu mehr Individualverkehr. Dies sind gute Nachrichten für die Carwash-Branche. Zuletzt konnte man einen gegenläufigen Trend beobachten, denn das Autofahren geriet aufgrund seiner umweltbelastenden Folgen ins schlechte Licht. Mehr öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), Carsharing, mehr Fahrrad fahren und kurze Wege zu Fuß zurückzulegen waren die Themen der Jahre und Monate vor Corona.

Weg vom ÖPNV: Bürger werden auch nach Corona verstärkt das Fahrrad nutzen. (Quelle: Pixabay)

Wird der Fahrrad-Trend anhalten?

Die Befragung von 2.000 Deutschen etwa drei Monate nach dem „Lockdown“ lassen Rückschlüsse auf das zu erwartende Verhalten der Bürgerinnen und Bürger zu. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass auch nach der Aufhebung der Corona-Beschränkungen mehr als 30 % der Befragten das Fahrrad für den Weg zur Arbeit nutzen wollen, obwohl sie dies vor Corona noch nicht taten. Knapp 30 % wollen das Fahrrad auch verstärkt in der Freizeit und für Einkäufe nutzen.

Dieses Plus fürs Fahrrad resultiert aus vielen Nutzern des ÖPNV, die sich unter den derzeitigen Corona-Auslagen Alternativen zu Bus und Bahn gesucht haben. Etwa 20 % von ihnen sind dabei auf das Fahrrad umgestiegen. Ob dieser Effekt langfristig zu beobachten bleibt, hängt nach PwC auch von der Infrastruktur für Fahrradfahrer ab. Der Ausbau und die Investition in das Radwegenetz wird als Wegweiser für die Entwicklung in diesem Bereich betrachtet.

Vom Flugzeug in Auto- das ist der Trend für Geschäftsreisen nach Corona. (Quelle: Pexels)

Corona geißelt den Luftverkehr und die Bahn

Der Luftverkehr in Deutschland verzeichnete in ersten Halbjahr 2020 einen Passagierrückgang von fast 70 % und etwa nur die Hälfte an Starts und Landungen konnte stattfinden. Reisewarnungen und -beschränkungen sorgen für einen nachhaltigen Einschnitt in der Luftfahrbranche. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft rechnet mit einer Erholung nicht vor 2024. Im Segment der Bahnreisen sieht es weniger dramatisch aus, aber auch hier sind deutliche Nachwirkungen der Corona-Krise spürbar. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt beträgt zwar „nur“  knapp 40 %, doch dies könnte sich noch wesentlich langanhaltender zeigen. Hier wirkt sich vor allem der Bereich der Geschäftsreisen aus. Durch Homeoffice, Videokonferenzen und digitale Meetings mit Geschäftspartnern und Kunden haben viele Unternehmen erkannt, dass reale Geschäftsreisen nicht immer notwendig sind. Dadurch fallen viele geschäftliche innerdeutsche Bahnreisen weg.  Ein Gegentrend aus dem privaten Sektor könnte der Bahn hier zugutekommen.

Etwa die Hälfte der Umfrageteilnehmer wollen auch zukünftig auf Fernreisen und Reisen ins Ausland verzichten und stattdessen lieber zu Hause ihren Urlaub verbringen. Urlaub in Deutschland war bereits in der zweiten Jahreshälfte von 2020 ein deutlicher Trend. Hier bleibt es abzuwarten, wie sich die Verteilung in der Nutzung von Bahn und Auto zeigen wird.

Individuelle Mobilität als Gewinner der Krise

Den Ergebnissen der Umfrage zu Folge wird der individuelle Personenverkehr in drei Bereichen langfristigen Zuwachs verzeichnen können. Knapp 30 % der Teilnehmer bestätigten, zukünftig mehr das eigene Auto nutzen zu wollen als noch vor der Corona-Krise. Gleichzeitig ist auch mit einem Wachstum des nicht-motorisierten Verkehrs zu rechnen. Etwas über 20 % der Befragten gaben an, nach Corona vermehrt zu Fuß unterwegs sein zu wollen, ebenfalls etwa 20 % wollen das eigene Fahrrad mehr nutzen als vor der Krise.

Die Deutschen wollen mehr mit dem Auto verreisen als Flugreisen unternehmen. (Quelle: Pixabay)

Auswirkungen auf die Carwash-Branche

Die Carwash-Branche wird diese Zahlen überwiegend mit Erleichterung aufnehmen. Auch wenn der vermehrte Fußgängerverkehr keine Vorteile für diese Branche bringt, zeigt sich doch, dass bei mittleren und größeren Distanzen Verkehrsmittel gewählt werden, die für die Carwash-Branche relevant sind.

Der Autoverkehr wird also auch nach dem Ende der Corona-Auflagen weiterhin ein solides Basisgeschäft für Waschstraßen- und Waschparkbetreiber bieten. Eine interessante Erkenntnis lässt sich aus den veränderten Reiseerwartungen der Bürger ableiten. Je mehr Menschen innerdeutsch mit dem Auto unterwegs sind, desto wichtiger wird die Ansprache von Kunden, die erstmalig in Kontakt mit einer Waschanlage kommen. Schnupper- und Kennenlernangebote sowie eine gezielte Neukundenansprache könnten dadurch an stärkerer Bedeutung gewinnen.

Als zweiter Trend scheint sich tatsächlich das Fahrrad als Verkehrsmittel durchzusetzen. Gerade in Städten und Ballungsgebieten sind Fahrradbesitzer also nicht länger eine Zielgruppe, die man vernachlässigen sollte. Die Hersteller der Reinigungs- und Pflegebranche entwickeln derzeit zunehmend mehr Angebote zur Reinigung von Fahrrädern. In diesem noch relativ jungen Marktsegment gilt es zeitnah die Angebotsvielfalt zu erhöhen und das Serviceangebot zu erweitern, um mehr Kunden mit Fahrrädern zu gewinnen.

Umfrage zur Mobilitätsentwicklung wird noch weitere Erkenntnisse liefern

Das Strategieberatungsunternehmen PwC mit 21 Standorten in Deutschland veröffentlichte diese Studienergebnisse zu den Erwartungen der Konsumenten an die Zeit „nach Corona“ anhand einer repräsentativen Umfrage von 2.000 Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland etwa drei Monate nach dem „Lockdown“ in Deutschland. Die hier zugrunde liegenden Informationen beziehen sich auf den ersten Teil der Veröffentlichung von PwC, zwei weitere Teile sind bereits angekündigt. CarwashPro.de wird für Sie darüber berichten.

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