Störung bei Kartenzahlung: TeleCash setzt große Tauschaktion um

Die bundesweiten Störungen beim Kartenzahlen halten weiter an. Betroffen sind auch zahlreiche Tankstellen und Waschanlagen. Die zunächst erhoffte schnelle Lösung war nicht erfolgreich. Nun setzt der Zahlungsanbieter TeleCash eine flächendeckende Tauschaktion um. Betroffen sind ältere Kartenzahlungsgeräte des Typs „H5000“ vom US-Hersteller Verifone.

Seit Dienstagabend kommt es in weiten Teilen Deutschlands zum Ausfall der Zahlungsmöglichkeiten mit Kartenlesegeräten. Das verantwortliche Unternehmen TeleCash hatte zunächst Hoffnung gemacht, dass das Problem mit einem Software-Update schnell zu lösen sei, doch dies war nicht erfolgreich. CarwashPro.de erkundigte sich bei TeleCash nach den genauen Umständen der Krise und wie Betroffene Hilfe erhalten können.

Alte Geräte von Software-Fehler betroffen

Nach Aussage von TeleCash liegt die Ursache für den weitgehenden Ausfall der Kartenzahlung an einem Software-Fehler. Betroffen ist nur ein Typ von Kartenlesegeräten. Das Gerät des Typs „H5000“ vom US-Hersteller Verifone ist bereits seit vielen Jahren auf dem Markt und sollte eigentlich Ende 2022 in die sogenannte Phase des „End-of-Service“ übergehen. Das heißt, für dieses veraltete Gerät hätte es ab dem Beginn des neuen Jahres keine Serviceunterstützung mehr gegeben.

Dieses konkrete Kartenzahlungsgerät ist in Deutschland noch immer sehr weit verbreitet. Medienberichten zufolge sei das „H5000“-Gerät nach Herstellerangaben noch vor kurzem das meistgenutzte Gerät in Deutschland gewesen. In einer Mitteilung aus 2018 veröffentlichte Verifone eine deutschlandweite Verbreitung von über 350.000 Terminals des besagten Typs. Da diese Zahl aus der Zeit vor dem Boom des digitalen Zahlens durch Corona lag und man gleichzeitig nicht nachvollziehen könne, wie viele Betreiber ihre Geräte seit dem gegen neuere Geräte getaucht hätten, sind genaue Verbreitungszahlen aktuell nicht möglich. Zum Vergleich Ende 2020 gab es in Deutschland nach Angaben von Statista mehr als 1,4 Millionen sogenannte Point-of-Sale-Terminals insgesamt.

Versuche der Fehlerbehebung

Nach Aussage von TeleCash sah der erste Versuch zur Lösung des Problems ein Software-Update vor. Dies war jedoch nur in seltenen Fällen erfolgreich. Sehr viel schlimmer wurde die Lage durch den großflächigen Komplettausfall der betroffenen Geräte. „Die natürliche Reaktion, ein Gerät mit Störung auszuschalten und einen Neustart durchzuführen, hat in diesem Fall dazu geführt, dass viele dieser Geräte gar nicht mehr reaktivierbar waren“, erklärte Sabine Grün, Marketing Director DACH von TeleCash. Daher versuchte das Unternehmen in der Frühphase der Krise seine Kunden aufzufordern, die Geräte nicht abzuschalten oder vom Netz zu nehmen.

Da nun fast eine Woche seit Beginn der Zahlungskrise vergangen ist, setzt TeleCash seit Ende der letzten Woche auf eine umfangreiche Tauschaktion. „Es sind genügend neue Geräte verfügbar, nur der flächendeckende Austausch ist zeitintensiv“, so Grün weiter. Aktuell gibt es zwei Wege, wie Betreiber eines defekten „H5000“-Gerätes an ein Tauschgerät gelangen können.

Jetzt an Tauschaktion teilnehmen

TeleCash hat seine Kunden entweder angerufen oder per E-Mail auf die aktuell laufende Tauschaktion hingewiesen. Wer bis jetzt nicht kontaktiert wurde, kann sich auch eigenständig um ein funktionierendes Gerät bemühen. Auf der Homepage von TeleCash gibt es ein Kontaktformular für die Tauschaktion.

Der zweite Weg ist die sogenannte „Walk-in“-Möglichkeit. In Ballungsgebieten werden aktuell Orte geschaffen, an denen Betreiber ihre defekten Geräte eigenständig gegen ein Tauschgerät austauschen können. Die Liste dieser „Walk-in“-Standorte wird im Verlauf des heutigen Tages auf der Homepage von TeleCash veröffentlicht.

Nach Aussage von Sabine Grün ist es dem Anbieter der Zahlungsgeräte bewusst, dass Tankstellen in dieser Woche mit einem extrem großen Ansturm rechnen, sobald der Kraftstoffpreise durch Steuersenkungen fallen werden. Daher empfiehlt TeleCash sich zeitnah, um einen Gerätetausch zu bemühen und sich über aktuelle Entwickelungen zu diesem Thema zu informieren.

Autor: Sandra Schäfer

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Störung bei Kartenzahlung: TeleCash setzt große Tauschaktion um

Die bundesweiten Störungen beim Kartenzahlen halten weiter an. Betroffen sind auch zahlreiche Tankstellen und Waschanlagen. Die zunächst erhoffte schnelle Lösung war nicht erfolgreich. Nun setzt der Zahlungsanbieter TeleCash eine flächendeckende Tauschaktion um. Betroffen sind ältere Kartenzahlungsgeräte des Typs „H5000“ vom US-Hersteller Verifone.

Seit Dienstagabend kommt es in weiten Teilen Deutschlands zum Ausfall der Zahlungsmöglichkeiten mit Kartenlesegeräten. Das verantwortliche Unternehmen TeleCash hatte zunächst Hoffnung gemacht, dass das Problem mit einem Software-Update schnell zu lösen sei, doch dies war nicht erfolgreich. CarwashPro.de erkundigte sich bei TeleCash nach den genauen Umständen der Krise und wie Betroffene Hilfe erhalten können.

Alte Geräte von Software-Fehler betroffen

Nach Aussage von TeleCash liegt die Ursache für den weitgehenden Ausfall der Kartenzahlung an einem Software-Fehler. Betroffen ist nur ein Typ von Kartenlesegeräten. Das Gerät des Typs „H5000“ vom US-Hersteller Verifone ist bereits seit vielen Jahren auf dem Markt und sollte eigentlich Ende 2022 in die sogenannte Phase des „End-of-Service“ übergehen. Das heißt, für dieses veraltete Gerät hätte es ab dem Beginn des neuen Jahres keine Serviceunterstützung mehr gegeben.

Dieses konkrete Kartenzahlungsgerät ist in Deutschland noch immer sehr weit verbreitet. Medienberichten zufolge sei das „H5000“-Gerät nach Herstellerangaben noch vor kurzem das meistgenutzte Gerät in Deutschland gewesen. In einer Mitteilung aus 2018 veröffentlichte Verifone eine deutschlandweite Verbreitung von über 350.000 Terminals des besagten Typs. Da diese Zahl aus der Zeit vor dem Boom des digitalen Zahlens durch Corona lag und man gleichzeitig nicht nachvollziehen könne, wie viele Betreiber ihre Geräte seit dem gegen neuere Geräte getaucht hätten, sind genaue Verbreitungszahlen aktuell nicht möglich. Zum Vergleich Ende 2020 gab es in Deutschland nach Angaben von Statista mehr als 1,4 Millionen sogenannte Point-of-Sale-Terminals insgesamt.

Versuche der Fehlerbehebung

Nach Aussage von TeleCash sah der erste Versuch zur Lösung des Problems ein Software-Update vor. Dies war jedoch nur in seltenen Fällen erfolgreich. Sehr viel schlimmer wurde die Lage durch den großflächigen Komplettausfall der betroffenen Geräte. „Die natürliche Reaktion, ein Gerät mit Störung auszuschalten und einen Neustart durchzuführen, hat in diesem Fall dazu geführt, dass viele dieser Geräte gar nicht mehr reaktivierbar waren“, erklärte Sabine Grün, Marketing Director DACH von TeleCash. Daher versuchte das Unternehmen in der Frühphase der Krise seine Kunden aufzufordern, die Geräte nicht abzuschalten oder vom Netz zu nehmen.

Da nun fast eine Woche seit Beginn der Zahlungskrise vergangen ist, setzt TeleCash seit Ende der letzten Woche auf eine umfangreiche Tauschaktion. „Es sind genügend neue Geräte verfügbar, nur der flächendeckende Austausch ist zeitintensiv“, so Grün weiter. Aktuell gibt es zwei Wege, wie Betreiber eines defekten „H5000“-Gerätes an ein Tauschgerät gelangen können.

Jetzt an Tauschaktion teilnehmen

TeleCash hat seine Kunden entweder angerufen oder per E-Mail auf die aktuell laufende Tauschaktion hingewiesen. Wer bis jetzt nicht kontaktiert wurde, kann sich auch eigenständig um ein funktionierendes Gerät bemühen. Auf der Homepage von TeleCash gibt es ein Kontaktformular für die Tauschaktion.

Der zweite Weg ist die sogenannte „Walk-in“-Möglichkeit. In Ballungsgebieten werden aktuell Orte geschaffen, an denen Betreiber ihre defekten Geräte eigenständig gegen ein Tauschgerät austauschen können. Die Liste dieser „Walk-in“-Standorte wird im Verlauf des heutigen Tages auf der Homepage von TeleCash veröffentlicht.

Nach Aussage von Sabine Grün ist es dem Anbieter der Zahlungsgeräte bewusst, dass Tankstellen in dieser Woche mit einem extrem großen Ansturm rechnen, sobald der Kraftstoffpreise durch Steuersenkungen fallen werden. Daher empfiehlt TeleCash sich zeitnah, um einen Gerätetausch zu bemühen und sich über aktuelle Entwickelungen zu diesem Thema zu informieren.

Autor: Sandra Schäfer

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