Regen Wasser Dürre

Dürre-Winter in Südeuropa- Lage für Deutschland

Foto: Pixabay

Der Februar führte zu erschreckenden Meldungen aus Frankreich: Einen Monat lang gab es dort keinen Regen. Das führt nach einem starken Dürre-Sommer nun auch zu einem Dürre-Winter. Wird die Wasserversorgung jetzt auch im Winter knapp? Wie ist die aktuelle Lage in Deutschland und welche Erwartungen haben Experten an den Sommer 2023?

Normalweise gleichen sich trockene und nasse Winter über die Jahre hinweg immer wieder aus, sodass ein einzelnes Jahr mit wenig Niederschlag im Winter keine spürbaren Konsequenzen hat. Doch in Südeuropa ist die Lage in diesem Jahr anders. In Frankreich gab es im Februar seit 31 Tagen keinen nennenswerten Niederschlag. Dies habe es seit 1959 noch nie gegeben, so äußert sich Dr. Peter Bissolli, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst. Auch in Italien sei derzeit eine auffällige Wetterlage zu beobachten: Der Februar brachte auch dort keinen Niederschlag, die Temperaturen seien ungewöhnlich hoch und es gäbe zu wenig Schnee in den Hochgebirgen. Damit würden auch wichtige Mengen an Schmelzwasser ausbleiben und die Wasserreserven würden sich nicht wie gewöhnlich über die Wintermonate auffüllen. Für Menschen, die in diesen Regionen leben, kann dies beunruhigend sein, denn eine Auswertung der Wetterdaten zeigt, dass seit 2017 fast jedes Jahr Wintertrockenheit auswies. Aktuell liegen die Hoffnungen auf dem Frühjahr. Wenn dies übermäßig nass wäre, würden die Wasserpegel wieder steigen.

Lage in Deutschland

In Deutschland ist die Lage nicht ganz so gravierend, dennoch lassen sich regionale Unterschiede feststellen. Im Norden des Landes waren die Monate Dezember und Januar relativ nass und im Februar gab es zwei weitere Wochen mit Niederschlägen. Hier herrscht aktuell kein starkes Defizit. Anders sieht die Lage in Süddeutschland aus. Im gleichen Zeitraum fielen im Süden deutlich weniger Niederschläge. Von einer Dürre würden Meteorologen allerdings aktuell nicht sprechen, da im Winter weniger Wasser verdunsten würde und die Böden noch mehr Wasser gespeichert hätten. Allerdings stellen Wetter-Experten ein Wasser-Defizit im Winter in Süddeutschland fest.

Vorhersage zum Sommer

Die Schrecken des Sommers 2022, wo flächendeckend über einen längeren Zeitraum Wasser knapp war und rationiert werden musste, sind besonders Wasser-abhängigen Gewerben noch sehr bewusst. Aber trotz der regional schlechten Ausgangslage lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt keine zuverlässige Prognose für die Wasserverfügbarkeit im kommenden Sommer anstellen. Was sich derzeit hingegen bereits erkennen lässt, ist eine Prognose, dass auch das Frühjahr und der Sommer 2023 relativ warm würden.

Wasserstrategie wird immer wichtiger

Viele Branchen sind von der Verfügbarkeit von Wasser abhängig. Auch wenn die Autowaschbranche Wasser zu seinem sehr hohen Anteil aufbereitet, wird doch immer wieder Frischwasser gebraucht. Allein schon die Verluste durch Versprühung, Verdunstung und Verschleppung müssen ausgeglichen werden. Sollte es also zu einer erneuten Wasserknappheit und Rationierung kommen, ist es wichtig für Waschanlagenbetreiber dies einzukalkulieren. Eine rechtlich verbindliche Vorgabe zur Umsetzung der nationalen Wasserstrategie ist derzeit aber noch nicht bekannt. Als Interessenverband der Tankstellen und Waschanlagen wird sich der BTG in den politischen Prozess einbringen. Wir werden uns im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens dafür einsetzen müssen, dass die Autowaschbranche in der Wassernutzungshierarchie weit oben steht. Einfach wird das leider nicht“, erklärt Thomas Drott, Geschäftsführer des BTG.

Autor: Sandra Schäfer

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Dürre-Winter in Südeuropa- Lage für Deutschland

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Der Februar führte zu erschreckenden Meldungen aus Frankreich: Einen Monat lang gab es dort keinen Regen. Das führt nach einem starken Dürre-Sommer nun auch zu einem Dürre-Winter. Wird die Wasserversorgung jetzt auch im Winter knapp? Wie ist die aktuelle Lage in Deutschland und welche Erwartungen haben Experten an den Sommer 2023?

Normalweise gleichen sich trockene und nasse Winter über die Jahre hinweg immer wieder aus, sodass ein einzelnes Jahr mit wenig Niederschlag im Winter keine spürbaren Konsequenzen hat. Doch in Südeuropa ist die Lage in diesem Jahr anders. In Frankreich gab es im Februar seit 31 Tagen keinen nennenswerten Niederschlag. Dies habe es seit 1959 noch nie gegeben, so äußert sich Dr. Peter Bissolli, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst. Auch in Italien sei derzeit eine auffällige Wetterlage zu beobachten: Der Februar brachte auch dort keinen Niederschlag, die Temperaturen seien ungewöhnlich hoch und es gäbe zu wenig Schnee in den Hochgebirgen. Damit würden auch wichtige Mengen an Schmelzwasser ausbleiben und die Wasserreserven würden sich nicht wie gewöhnlich über die Wintermonate auffüllen. Für Menschen, die in diesen Regionen leben, kann dies beunruhigend sein, denn eine Auswertung der Wetterdaten zeigt, dass seit 2017 fast jedes Jahr Wintertrockenheit auswies. Aktuell liegen die Hoffnungen auf dem Frühjahr. Wenn dies übermäßig nass wäre, würden die Wasserpegel wieder steigen.

Lage in Deutschland

In Deutschland ist die Lage nicht ganz so gravierend, dennoch lassen sich regionale Unterschiede feststellen. Im Norden des Landes waren die Monate Dezember und Januar relativ nass und im Februar gab es zwei weitere Wochen mit Niederschlägen. Hier herrscht aktuell kein starkes Defizit. Anders sieht die Lage in Süddeutschland aus. Im gleichen Zeitraum fielen im Süden deutlich weniger Niederschläge. Von einer Dürre würden Meteorologen allerdings aktuell nicht sprechen, da im Winter weniger Wasser verdunsten würde und die Böden noch mehr Wasser gespeichert hätten. Allerdings stellen Wetter-Experten ein Wasser-Defizit im Winter in Süddeutschland fest.

Vorhersage zum Sommer

Die Schrecken des Sommers 2022, wo flächendeckend über einen längeren Zeitraum Wasser knapp war und rationiert werden musste, sind besonders Wasser-abhängigen Gewerben noch sehr bewusst. Aber trotz der regional schlechten Ausgangslage lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt keine zuverlässige Prognose für die Wasserverfügbarkeit im kommenden Sommer anstellen. Was sich derzeit hingegen bereits erkennen lässt, ist eine Prognose, dass auch das Frühjahr und der Sommer 2023 relativ warm würden.

Wasserstrategie wird immer wichtiger

Viele Branchen sind von der Verfügbarkeit von Wasser abhängig. Auch wenn die Autowaschbranche Wasser zu seinem sehr hohen Anteil aufbereitet, wird doch immer wieder Frischwasser gebraucht. Allein schon die Verluste durch Versprühung, Verdunstung und Verschleppung müssen ausgeglichen werden. Sollte es also zu einer erneuten Wasserknappheit und Rationierung kommen, ist es wichtig für Waschanlagenbetreiber dies einzukalkulieren. Eine rechtlich verbindliche Vorgabe zur Umsetzung der nationalen Wasserstrategie ist derzeit aber noch nicht bekannt. Als Interessenverband der Tankstellen und Waschanlagen wird sich der BTG in den politischen Prozess einbringen. Wir werden uns im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens dafür einsetzen müssen, dass die Autowaschbranche in der Wassernutzungshierarchie weit oben steht. Einfach wird das leider nicht“, erklärt Thomas Drott, Geschäftsführer des BTG.

Autor: Sandra Schäfer

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