Autowaschen ohne (Landes-)Grenzen
In der Woche, in der Europa ein neues Parlament wählt, besuchte ProMedia eine transnationale Autowaschanlage. Perfect Carwash ist in den Niederlanden mit vier Standorten als auch in Deutschland mit zwei Standorten in Dülmen und Gronau tätig und ignoriert einfach alle Grenzen.
Wer von der Westseite in die Innenstadt von Enschede (Niederlande) fährt, wird am Straßenrand ein markantes Gebäude bemerken. Es ist das Flaggschiff von Perfect Carwash: einer hochmodernen Autowaschanlage im Osten der Niederlande.
Wir haben Geschäftsführer Rutger Hulshof getroffen und ihn gefragt, wie er angesprochen werden möchte? Als ‚Managing Director‘ oder als ‚Geschäftsführer‘? Hulshof: „Ha, ja, also, im Idealfall möchte ich gar nicht als Chef angesehen werden“, und fährt dann in ernsterem Ton fort: „PerfectCarwash hat mittlerweile sechs Autowaschanlagen, zwei davon sind gleich hinter der Grenze in Deutschland, also bin ich in Deutschland Geschäftsführer.“
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Der Poolman 1
Bei unserem Besuch konzentrieren wir uns auf die Anlage am Standort The Poolman 1. Eine wunderschöne Autowaschanlage. „Wir haben unser Bestes gegeben, um das zu erreichen“, strahlt Hulshof. „Wir hatten den großen Vorteil, dass wir bei Null anfangen konnten. Das bedeutet, dass wir es ganz nach unseren Wünschen machen konnten, ohne durch physische Einschränkungen behindert zu werden.“
Dafür muss man aber auch den Platz haben. Hulshof: „Das stimmt. Deshalb haben wir uns für diesen Standort entschieden. Von der Autobahn kommend auf der Westseite ist das eine ideale Anfahrtsroute in die Innenstadt, wo man unsere Waschanlage kaum übersehen kann.“
Viel Platz
Der gewählte Standort war also ein weitläufiges Gelände, und Perfect Carwash nutzte dies voll aus. Hulshof: „Wir wollten eine große Innenwaschanlage, damit auch die Sauganlagen drinnen sein konnten. Das Herzstück des Unternehmens ist eine sechzig Meter lange Express-Waschanlage. Darüber hinaus haben wir auch eine separate Detailing-Spur, auf der die Fahrzeuge auf einem Band entlanggezogen werden, während sie gründlich poliert werden.“
Komplettiert wird der Raum durch einen sehr großzügigen Saugbereich mit sage und schreibe 32 Saugplätzen. Durch eine teilweise verglaste Überdachung wirkt der Raum sehr hell und offen.
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Klein anfangen
Der Standort, den wir heute besuchen, wirkt in vielerlei Hinsicht sehr professionell. So etwas baut man nicht einfach so auf, kommt uns vor. Hulshof: „Nein, das tut es nicht. Wir haben mal klein angefangen. Angefangen hat alles mit dem Ölgeschäft von Hulshof in Haaksbergen. Dort besaß mein Vater eine Tankstelle mit einer kleinen Autowaschanlage. Mein Bruder und ich stiegen irgendwann auch in das Geschäft ein. Er konzentrierte sich mehr auf das Ölgeschäft und ich kümmerte mich um die Tankstelle.“
„Wir hatten zeitweise etwa fünfzehn Tankstellen. Das war schön, aber größer wollte ich es nicht haben. Dann haben wir beschlossen, das ganze Geschäft zu verkaufen und uns ganz auf die Autowäsche zu konzentrieren. Eine moderne Autowaschanlage einzurichten, war mein großes Ziel. Nach Haaksbergen kam Gronau und später Dülmen .“
Gründlich glänzend
Wie aufregend war es für Sie, als niederländischer Unternehmer in den deutschen Markt einzutreten? Hulshof: „Es war ziemlich aufregend. Die Autokultur ist ganz anders als in den Niederlanden. Andererseits begrüßen wir in unseren niederländischen Niederlassungen auch viele deutsche Kunden. Sagen wir einfach, wir kennen uns schon ziemlich gut. Wir wissen und verstehen, was ein deutscher Kunde will: den besten Service und ein super sauberes Auto.“
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Zukunftspläne
Was ist also der nächste Traum? „Ha, wir arbeiten immer noch hart an Verbesserungen“, antwortet Hulshof. Das hört nie auf. Letztes Jahr haben wir bei der Automatisierung von Zahlungssystemen einen großen Schritt nach vorne gemacht. Außerdem haben wir zwei Akquisitionen abgeschlossen: eine in Oldenzaal und eine hier in Enschede-Zuid. Wir haben tatsächlich unseren großen Konkurrenten an Land gezogen. Als sich die Gelegenheit ergab, haben wir uns dazu entschlossen. Im Moment arbeiten wir hart daran, es in unserem eigenen Hausstil wieder aufzubauen. Wir wollen das so schnell wie möglich abschließen. Und danach werden wir sehen, was dabei herauskommt.“
Dieses Interview wurde vom freiberuflichen Journalisten Menno Bonnema geführt.
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