Panzerwaschanlage ohne Hochglanz und Politur

Panzergrenadiere waschen fünf Schützenpanzer Marder 1A3 in der neuen Panzerwaschanlage auf dem Truppenübungsplatz Klietz, am 19.10.2017.

Waschen in einer anderen Dimension: keine Spur von Hochglanz, Politur und tropfenfreier Trocknung. In der Panzerwaschanlage in Klietz läuft das Waschen etwas anders.

Seit 2017 verfügt der Truppenübungsplatz Klietz im Norden von Sachsen-Anhalt über eine neue Panzerwaschanlage. Bis zu vier große Kettenfahrzeuge können gleichzeitig gewaschen werden. Die Wäsche ist reine Handarbeit mit Hochdruckreinigern. Die Panzerwaschanlage verfügt nicht über Bürsten oder andere maschinelle Reinigungsmittel. Die Vielfalt der Panzer, Groß- und Kleinfahrzeuge ist dafür zu groß und die Auf- und Anbauten lassen daher nur eine manuelle Wäsche zu. Die Soldaten reinigen die Panzer und andere Großfahrzeuge mit klarem Brunnenwasser ohne weitere Zusätze. Mit Hochdruckschläuchen reinigen sie so große Flächen als auch die kleinen Stellen, in denen sich der Dreck absetzt.

Ein Panzergrenadier entfernt die Verschmutzungen an einem Schützenpanzer Marder 1A3 in der Panzerwaschanlage auf dem Truppenübungsplatz Klietz. (Quelle: Bundeswehr / Jana Neumann)

Sicherheit im Straßenverkehr macht die Panzerwaschanlage notwendig

Durch die Fahrten im Gelände des Truppenübungsplatzes durch Schlamm, Geröll und über Felder, Wiesen und Waldboden verschmutzen die Fahrzeuge sehr stark. Wenn sie nach ihren Übungen wieder am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen, müssen die Fahrzeuge von jedem Schmutz befreit werden, der zu einer Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer werden kann. Herabfallender Dreck kann die Sicht anderer Fahrzeuge einschränken und die Fahreigenschaften der Fahrbahn einschränken. Daher müssen Fahrzeuge, die im Gelände unterwegs waren, vor der Einfahrt in den öffentlichen Raum wieder verkehrssicher gemacht werden.

In der Panzerwaschanlage ist die Wäsche noch Handwäsche im gröberen Stil. (Quelle: Bundeswehr / Jana Neumann)

Wasserklärung statt Wasseraufbereitung

Die Panzerwaschanlage verwendet kein wertvolles Trinkwasser, sondern wird durch Brunnenwasser gespeist. Die größte Verschmutzung des Waschwassers ist grober Druck und Schlamm von den Fahrten durch das Gelände des Truppenübungsplatzes. Das Wasser aus der Panzerwaschanlage wird in einem ersten Absetzbecken, der Vorklärung, aufgefangen. Hier setzen sich die ersten Feststoffe ab. Größere Pflanzenteile und grober Schmutz wird müssen dabei aus den Wasserrinnen gespült werden, damit diese nicht verstopfen. In einem zweiten Absetzbecken setzen sich weitere Feststoffe ab. Zugleich wird aber auch durch einen Ölskimmer der eventuell auf der Wasseroberfläche schwimmender Ölfilm entfernt. Dieser kann entstehen, da beim Waschen und Abspritzen auch Öle und Fette, die zum Schmieren der Fahrzeuge eingesetzt werden, mit dem Waschwasser weggespült werden. Das dritte Becken ist das Sammelbecken des geklärten Waschwassers. Aus diesem wird das Wasser entnommen mit dem die Abflussrinnen der Anlage gespült werden. Aus dem Sammelbecken gelangt das Wasser in ein letztes Becken. Im Überlaufbecken verbleibt das Wasser so lange, bis ein bestimmter Höchststand erreicht ist und das Wasser über das Becken ausläuft und versickert. Die abgesetzten Schwebstoffe werden gesammelt, auf Schadstoffbelastung geprüft und anschließend entsorgt.

Ein Zusatz von Chemikalien oder anderen Stoffen findet nicht statt, da das Ziel der Anlage allein die Sauberkeit für den Straßenverkehr ist und keine Notwendigkeit für die Effekte besteht, die in der klassischen Carwash-Branche so wichtig für den wirtschaftlichen Betrieb einer Fahrzeugwaschanlage ist.

Autor: Benedikt Wolter

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Panzerwaschanlage ohne Hochglanz und Politur | CarwashPro

Panzerwaschanlage ohne Hochglanz und Politur

Panzergrenadiere waschen fünf Schützenpanzer Marder 1A3 in der neuen Panzerwaschanlage auf dem Truppenübungsplatz Klietz, am 19.10.2017.

Waschen in einer anderen Dimension: keine Spur von Hochglanz, Politur und tropfenfreier Trocknung. In der Panzerwaschanlage in Klietz läuft das Waschen etwas anders.

Seit 2017 verfügt der Truppenübungsplatz Klietz im Norden von Sachsen-Anhalt über eine neue Panzerwaschanlage. Bis zu vier große Kettenfahrzeuge können gleichzeitig gewaschen werden. Die Wäsche ist reine Handarbeit mit Hochdruckreinigern. Die Panzerwaschanlage verfügt nicht über Bürsten oder andere maschinelle Reinigungsmittel. Die Vielfalt der Panzer, Groß- und Kleinfahrzeuge ist dafür zu groß und die Auf- und Anbauten lassen daher nur eine manuelle Wäsche zu. Die Soldaten reinigen die Panzer und andere Großfahrzeuge mit klarem Brunnenwasser ohne weitere Zusätze. Mit Hochdruckschläuchen reinigen sie so große Flächen als auch die kleinen Stellen, in denen sich der Dreck absetzt.

Ein Panzergrenadier entfernt die Verschmutzungen an einem Schützenpanzer Marder 1A3 in der Panzerwaschanlage auf dem Truppenübungsplatz Klietz. (Quelle: Bundeswehr / Jana Neumann)

Sicherheit im Straßenverkehr macht die Panzerwaschanlage notwendig

Durch die Fahrten im Gelände des Truppenübungsplatzes durch Schlamm, Geröll und über Felder, Wiesen und Waldboden verschmutzen die Fahrzeuge sehr stark. Wenn sie nach ihren Übungen wieder am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen, müssen die Fahrzeuge von jedem Schmutz befreit werden, der zu einer Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer werden kann. Herabfallender Dreck kann die Sicht anderer Fahrzeuge einschränken und die Fahreigenschaften der Fahrbahn einschränken. Daher müssen Fahrzeuge, die im Gelände unterwegs waren, vor der Einfahrt in den öffentlichen Raum wieder verkehrssicher gemacht werden.

In der Panzerwaschanlage ist die Wäsche noch Handwäsche im gröberen Stil. (Quelle: Bundeswehr / Jana Neumann)

Wasserklärung statt Wasseraufbereitung

Die Panzerwaschanlage verwendet kein wertvolles Trinkwasser, sondern wird durch Brunnenwasser gespeist. Die größte Verschmutzung des Waschwassers ist grober Druck und Schlamm von den Fahrten durch das Gelände des Truppenübungsplatzes. Das Wasser aus der Panzerwaschanlage wird in einem ersten Absetzbecken, der Vorklärung, aufgefangen. Hier setzen sich die ersten Feststoffe ab. Größere Pflanzenteile und grober Schmutz wird müssen dabei aus den Wasserrinnen gespült werden, damit diese nicht verstopfen. In einem zweiten Absetzbecken setzen sich weitere Feststoffe ab. Zugleich wird aber auch durch einen Ölskimmer der eventuell auf der Wasseroberfläche schwimmender Ölfilm entfernt. Dieser kann entstehen, da beim Waschen und Abspritzen auch Öle und Fette, die zum Schmieren der Fahrzeuge eingesetzt werden, mit dem Waschwasser weggespült werden. Das dritte Becken ist das Sammelbecken des geklärten Waschwassers. Aus diesem wird das Wasser entnommen mit dem die Abflussrinnen der Anlage gespült werden. Aus dem Sammelbecken gelangt das Wasser in ein letztes Becken. Im Überlaufbecken verbleibt das Wasser so lange, bis ein bestimmter Höchststand erreicht ist und das Wasser über das Becken ausläuft und versickert. Die abgesetzten Schwebstoffe werden gesammelt, auf Schadstoffbelastung geprüft und anschließend entsorgt.

Ein Zusatz von Chemikalien oder anderen Stoffen findet nicht statt, da das Ziel der Anlage allein die Sauberkeit für den Straßenverkehr ist und keine Notwendigkeit für die Effekte besteht, die in der klassischen Carwash-Branche so wichtig für den wirtschaftlichen Betrieb einer Fahrzeugwaschanlage ist.

Autor: Benedikt Wolter

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