2023 UNITI-Veranstaltung „energie+Mittelstand | DIE DEBATTE“

Negatives Wirtschaftswachstum für 2024 erwartet

Foto: UNITI Bundesverband EnergieMittelstand e.V.

Eine Debatte bei der UNITI-Veranstaltung „energie+Mittelstand | DIE DEBATTE“ über die wirtschaftliche Lage Deutschland zeigt besorgniserregende Zustände mit einer direkten Verbindung zur Branche der Autowaschanlagen.

Für Deutschland wird im Jahr 2024 kein Wirtschaftswachstum erwartet. Zuletzt war die Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) für das kommende Jahr bei -0,3 % angesetzt worden, nun wurde diese Zahl weiter nach unten korrigiert und landete bei -0,5 %. Damit ist Deutschland das einzige Land in der IWF-Betrachtung, mit einer negativen Entwicklungserwartung. Als Ursachen wurden bei der UNITI-Veranstaltung „energie+Mittelstand | DIE DEBATTE“ die Absatzschwierigkeiten wichtiger Kernbranchen, wie die Chemieindustrie und der Automobilindustrie sowie der stockende private Verbrauch genannt.

Als Ursachen wurden mehrere Themen benannt. Aktuell gäbe es einen sehr hohen Kapitalabfluss in Deutschland und es gäbe gravierende Veränderungen der Standortbedingungen, wie der anhaltende Fachkräftemangel, der demografische Wandel, die hinzukommenden sehr hohen Energiepreise. Gleichzeitig wurde von einer sehr hohen Regulierungsdichte und viel Bürokratie gesprochen. Auch die zweithöchste Unternehmenssteuer nach Japan in Vergleich der entwickelten Länder wirkt sich nachteilig aus.

Aktuell keine Insolvenzwelle in der Industrie

Auch wenn Deutschland als Industriestandort an Bedeutung verloren zu haben scheint, konnten Experten noch keine wirtschaftlichen Abwanderungen und Insolvenzen im größeren Stil vermerken. Die derzeitigen Insolvenzen würden zwar steigen, aber dies läge an dem historischen Tiefstand in der Coronazeit. Die aktuelle Wirtschaftslage ist daher durch „Abwarten“ gekennzeichnet, was sich letztlich auch daran zeige, dass Investitionen nicht ins Ausland abwandern, sondern zurückgestellt würden.

Autowaschbranche stark betroffen

Von allen genannten Faktoren, die auf die derzeitige und die zu erwartende Wirtschaftslage Einfluss haben, ist die Autowaschanlagebranche stark betroffen. Die Kosten für Waschanlagen sind hoch und der Unterhalt ist energieintensiv. Gleichzeitig ist diese Branche direkt verbunden, mit genau den Kernbranchen, die aktuell große Schwierigkeiten aufweisen. Auch die Nähe zum Endverbraucher kann sich in der aktuellen Konstellation nachteilig auswirken. Wenn Autofahrer weiter sparen müssen, weil die Lebenshaltungskosten auf einem hohen Niveau sind, wird wohl auch in naher Zukunft weiter an der Autowäsche gespart.

Ein Waschanlagenbetreiber berichtete kürzlich von einer sinnbildlichen Beobachtung an einem SB-Waschplatz:  Wo früher Kunden ihre Autos intensiv für mehrere Euros gewaschen hätten, würden Kunden heute nur noch einen Euro einwerfen und den gröbsten Dreck entfernen. Sollte sich dieser Wandel in der Autowaschbranche flächendeckend durchsetzen, könnten Unternehmen weiter in die wirtschaftliche Enge getrieben werden.

Autor: Sandra Schäfer

Antworte auch

Noch maximal Zeichen

Bitte melden Sie sich an mit einem der sozialen Medium um einen Kommentar abzugeben.

Negatives Wirtschaftswachstum für 2024 erwartet | CarwashPro
2023 UNITI-Veranstaltung „energie+Mittelstand | DIE DEBATTE“

Negatives Wirtschaftswachstum für 2024 erwartet

Foto: UNITI Bundesverband EnergieMittelstand e.V.

Eine Debatte bei der UNITI-Veranstaltung „energie+Mittelstand | DIE DEBATTE“ über die wirtschaftliche Lage Deutschland zeigt besorgniserregende Zustände mit einer direkten Verbindung zur Branche der Autowaschanlagen.

Für Deutschland wird im Jahr 2024 kein Wirtschaftswachstum erwartet. Zuletzt war die Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) für das kommende Jahr bei -0,3 % angesetzt worden, nun wurde diese Zahl weiter nach unten korrigiert und landete bei -0,5 %. Damit ist Deutschland das einzige Land in der IWF-Betrachtung, mit einer negativen Entwicklungserwartung. Als Ursachen wurden bei der UNITI-Veranstaltung „energie+Mittelstand | DIE DEBATTE“ die Absatzschwierigkeiten wichtiger Kernbranchen, wie die Chemieindustrie und der Automobilindustrie sowie der stockende private Verbrauch genannt.

Als Ursachen wurden mehrere Themen benannt. Aktuell gäbe es einen sehr hohen Kapitalabfluss in Deutschland und es gäbe gravierende Veränderungen der Standortbedingungen, wie der anhaltende Fachkräftemangel, der demografische Wandel, die hinzukommenden sehr hohen Energiepreise. Gleichzeitig wurde von einer sehr hohen Regulierungsdichte und viel Bürokratie gesprochen. Auch die zweithöchste Unternehmenssteuer nach Japan in Vergleich der entwickelten Länder wirkt sich nachteilig aus.

Aktuell keine Insolvenzwelle in der Industrie

Auch wenn Deutschland als Industriestandort an Bedeutung verloren zu haben scheint, konnten Experten noch keine wirtschaftlichen Abwanderungen und Insolvenzen im größeren Stil vermerken. Die derzeitigen Insolvenzen würden zwar steigen, aber dies läge an dem historischen Tiefstand in der Coronazeit. Die aktuelle Wirtschaftslage ist daher durch „Abwarten“ gekennzeichnet, was sich letztlich auch daran zeige, dass Investitionen nicht ins Ausland abwandern, sondern zurückgestellt würden.

Autowaschbranche stark betroffen

Von allen genannten Faktoren, die auf die derzeitige und die zu erwartende Wirtschaftslage Einfluss haben, ist die Autowaschanlagebranche stark betroffen. Die Kosten für Waschanlagen sind hoch und der Unterhalt ist energieintensiv. Gleichzeitig ist diese Branche direkt verbunden, mit genau den Kernbranchen, die aktuell große Schwierigkeiten aufweisen. Auch die Nähe zum Endverbraucher kann sich in der aktuellen Konstellation nachteilig auswirken. Wenn Autofahrer weiter sparen müssen, weil die Lebenshaltungskosten auf einem hohen Niveau sind, wird wohl auch in naher Zukunft weiter an der Autowäsche gespart.

Ein Waschanlagenbetreiber berichtete kürzlich von einer sinnbildlichen Beobachtung an einem SB-Waschplatz:  Wo früher Kunden ihre Autos intensiv für mehrere Euros gewaschen hätten, würden Kunden heute nur noch einen Euro einwerfen und den gröbsten Dreck entfernen. Sollte sich dieser Wandel in der Autowaschbranche flächendeckend durchsetzen, könnten Unternehmen weiter in die wirtschaftliche Enge getrieben werden.

Autor: Sandra Schäfer

Antworte auch

Noch maximal Zeichen

Bitte melden Sie sich an mit einem der sozialen Medium um einen Kommentar abzugeben.