BTG gibt Prognose zu Waschzahlen ab

Foto: BTG

Der Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche Deutschland (BTG) präsentierte auf der Fachmesse UNITI expo 2024 aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zur Waschbranche in Deutschland. Die Zahlen mögen auf den ersten Blick ernüchtern wirken, zeigen doch auf den zweiten Blick die Handlungsspielräume für Waschanlagenbetreiber.

Wer seit vielen Jahren eine Waschanlage betreibt, schaut derzeit oftmals betrübt auf die Waschzahlen und den Umsatz. Dies ist nicht nur ein subjektives Gefühl, sondern lässt sich auch mit den vom BTG veröffentlichten Daten belegen. „Bereits seit 2020 erreichen wir das vieljährige Mittel nicht mehr und der Trend führt um bis zu 15 % bergab,“ erklärt Georg Huber, Vorsitzender des Verbandes seit 2023. Während der UNITI expo 2024 präsentierte er seine Erkenntnisse der Auswertung von Daten für die Waschbranche.

Niederschlag und Sonne

Je intensiver man größere Datenmengen zu Waschzahlen in Deutschland ausgewertet, desto mehr drängt sich die Frage auf, wovon diese am stärksten beeinflusst werden. Ein großer Einflussfaktor ist das Wetter, wie Huber erklärte. Dies hat er anhand der von ihm analysierten Daten große regionale Unterschiede festgestellt. Auffällig sind besonders die ostdeutschen Länder, da sie seit 2020 eine hohe Sonnenscheindauer und gleichzeitig auch wenig Niederschlag feststellen. „2022 war für Deutschland ein starkes Dürrejahr, das wir alle gespürt haben. Doch die guten Nachrichten sind, dass sich durch den vielen Niederschlag im vergangenen Jahr der Grundwasserspiegel wieder auf einem gesunden Niveau eingefunden hat,“ so Huber weiter. Die Daten zeigen, dass 2023 eines der feuchtesten Jahre seit Beginn der Messungen war.

Saharastaub als Kundentreiber

Für die Auswertungen der Auswirkungen von Saharastaub in Deutschland hat Huber Daten bis zurück ins Jahr 1997 ausgewertet. Dabei zeigt sich, dass es über die Jahre hinweg sehr regelmäßige Vorkommen von Saharastaub in Deutschland gab. Es ließe sich jedoch eine mengenmäßige Häufung im Frühjahr erkennen. „Hier war 2022 ein Ausnahmejahr, denn nahezu die gesamte jährliche Menge fiel im März über Deutschland herunter. Das sorgte für einen hohen Andrang in den Waschstraßen“, erinnert sich Huber. Genauso kann man immer wieder auch Pollenvorkommen als Treiber für das Waschgeschäft feststellen. Hier ist die Datenlage jedoch weniger ergiebig, da in der Regel nur die Pollenvorkommen dokumentiert werden, die für Allergiker relevant sind. Für Waschanlagenbetreiber seien hingegen die sogenannten „Mastjahre“ relevant, wenn eine bestimmte Baumsorte verstärkt Pollen produziert.

Datenvergleich über Standorte hinweg

Da Huber selbst eine Waschstraße in Süddeutschland betreibt, war es für ihn und sein Unternehmen von großem Interesse, die eigenen Waschzahlen in Relation zu setzen. Im Vergleich mit zwei Waschstraßen aus Nordrhein-Westfalen zeigte sich eindrucksvoll, dass die Waschzahlen regional übergreifend ähnlich auf Preiserhöhungen und Corona-Lockdowns reagierten. „Die recht ähnlichen Muster haben mich wirklich erstaunt und gleichzeitig beruhigt, denn sie zeigen, dass die Waschzahlen an unterschiedlichen Standorten ähnlich schwankten“, erklärt Huber in seinem Vortrag.

Prognose der Waschzahlen

Schließlich wagte Huber auch eine Prognose der Waschzahlen für die nächsten Jahre. Dazu wertete er die Entwicklung der Waschzahlen und die Entwicklung des Verbraucherpreisindexes in Deutschland aus. Deutlich war es zu erkennen, dass beide Kurven nahezu parallel verliefen. So kam Huber zu der Erkenntnis, dass die Waschbranche nicht vor übermäßig rosigen Zeiten steht, aber Unternehmer jetzt noch Zeit haben, sich auf diese Entwicklung vorzubereiten.

Autor: Sandra Schäfer

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Wer seit vielen Jahren eine Waschanlage betreibt, schaut derzeit oftmals betrübt auf die Waschzahlen und den Umsatz. Dies ist nicht nur ein subjektives Gefühl, sondern lässt sich auch mit den vom BTG veröffentlichten Daten belegen. „Bereits seit 2020 erreichen wir das vieljährige Mittel nicht mehr und der Trend führt um bis zu 15 % bergab,“ erklärt Georg Huber, Vorsitzender des Verbandes seit 2023. Während der UNITI expo 2024 präsentierte er seine Erkenntnisse der Auswertung von Daten für die Waschbranche.

Niederschlag und Sonne

Je intensiver man größere Datenmengen zu Waschzahlen in Deutschland ausgewertet, desto mehr drängt sich die Frage auf, wovon diese am stärksten beeinflusst werden. Ein großer Einflussfaktor ist das Wetter, wie Huber erklärte. Dies hat er anhand der von ihm analysierten Daten große regionale Unterschiede festgestellt. Auffällig sind besonders die ostdeutschen Länder, da sie seit 2020 eine hohe Sonnenscheindauer und gleichzeitig auch wenig Niederschlag feststellen. „2022 war für Deutschland ein starkes Dürrejahr, das wir alle gespürt haben. Doch die guten Nachrichten sind, dass sich durch den vielen Niederschlag im vergangenen Jahr der Grundwasserspiegel wieder auf einem gesunden Niveau eingefunden hat,“ so Huber weiter. Die Daten zeigen, dass 2023 eines der feuchtesten Jahre seit Beginn der Messungen war.

Saharastaub als Kundentreiber

Für die Auswertungen der Auswirkungen von Saharastaub in Deutschland hat Huber Daten bis zurück ins Jahr 1997 ausgewertet. Dabei zeigt sich, dass es über die Jahre hinweg sehr regelmäßige Vorkommen von Saharastaub in Deutschland gab. Es ließe sich jedoch eine mengenmäßige Häufung im Frühjahr erkennen. „Hier war 2022 ein Ausnahmejahr, denn nahezu die gesamte jährliche Menge fiel im März über Deutschland herunter. Das sorgte für einen hohen Andrang in den Waschstraßen“, erinnert sich Huber. Genauso kann man immer wieder auch Pollenvorkommen als Treiber für das Waschgeschäft feststellen. Hier ist die Datenlage jedoch weniger ergiebig, da in der Regel nur die Pollenvorkommen dokumentiert werden, die für Allergiker relevant sind. Für Waschanlagenbetreiber seien hingegen die sogenannten „Mastjahre“ relevant, wenn eine bestimmte Baumsorte verstärkt Pollen produziert.

Datenvergleich über Standorte hinweg

Da Huber selbst eine Waschstraße in Süddeutschland betreibt, war es für ihn und sein Unternehmen von großem Interesse, die eigenen Waschzahlen in Relation zu setzen. Im Vergleich mit zwei Waschstraßen aus Nordrhein-Westfalen zeigte sich eindrucksvoll, dass die Waschzahlen regional übergreifend ähnlich auf Preiserhöhungen und Corona-Lockdowns reagierten. „Die recht ähnlichen Muster haben mich wirklich erstaunt und gleichzeitig beruhigt, denn sie zeigen, dass die Waschzahlen an unterschiedlichen Standorten ähnlich schwankten“, erklärt Huber in seinem Vortrag.

Prognose der Waschzahlen

Schließlich wagte Huber auch eine Prognose der Waschzahlen für die nächsten Jahre. Dazu wertete er die Entwicklung der Waschzahlen und die Entwicklung des Verbraucherpreisindexes in Deutschland aus. Deutlich war es zu erkennen, dass beide Kurven nahezu parallel verliefen. So kam Huber zu der Erkenntnis, dass die Waschbranche nicht vor übermäßig rosigen Zeiten steht, aber Unternehmer jetzt noch Zeit haben, sich auf diese Entwicklung vorzubereiten.

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