Dänische SB-Wäsche Wash World in Deutschland gestartet

Foto: Wash World

In Norddeutschland hat eines Waschunternehmen seinen ersten Standort in Deutschland eröffent. Wash World ist bereits in Dänemark, dem Sitz des Unternehmens, aber auch in Schweden und Norwegen für unbemannte SB-Waschanlagen bekannt. Der Clou am Angebot von Wash World: Kunden können unbegrenzt waschen.

„Es war nicht immer geplant, aber es scheint der nächste logische Schritt zu sein. Angesichts der Größe des deutschen Marktes war es für uns interessant. Auch die Nähe zum dänischen Markt ist hilfreich. Wie Sie wissen, haben wir auch Autowaschanlagen in Schweden und Norwegen, wo wir anfangs auch in Grenznähe angefangen haben. Inzwischen haben wir über 20 Standorte in Schweden. Daran arbeiten wir nun schon seit einigen Jahren“, erklärt Martin Olesden, Vorgänger des derzeitigen CEOs Lars Hecht. In Dänemark findet man die Waschanlagen von Wash World rund um alle größeren Städte und entlang der wichtigsten Ausfahrtsstraßen.

Das Konzept ist einfach: Neue Kunden melden sich über die Website mit ihrem Kennzeichen und ihrer Bankverbindung an, sie anschließend eine Einzelwäsche oder entscheiden sich für ein preisgünstiges Pauschalabonnement. Dadurch können sie an allen Wash World-Standorten im ganzen Land so oft waschen, wie sie möchten. Das Abonnement kann jederzeit gekündigt werden.

Was alle Wash World-Standorte wirklich einzigartig macht, ist, dass dort kein Personal anwesend ist. Der gesamte Prozess des Eingebens, Waschens, Trocknens und Bezahlens entfällt automatisch. Die Überwachung erfolgt im modernen und bescheidenen Hauptsitz von Wash World in Søborg bei Kopenhagen, wo der Kontrollraum die mehr als 330 Filialen mit fast 4.000 Sensoren und Kameras überwacht.

Wash World-Start ins Rendsburg

„Nachdem wir uns den Markt angeschaut haben, haben wir entschieden, dass der Norden des Landes für uns am besten geeignet ist. Er liegt praktischerweise dicht an Dänemark. Aber auch die demografischen Daten haben uns geholfen, wenn man sich das Einkommen und die Anzahl der Autos ansieht. Rendsburg war die erste Stadt, in der sich ein geeigneter Standort ergab. Es werden noch mehr kommen“, so begründet Olesen die erste Standortentscheidung von Wash World im schleswig-holsteinischen Rendsburg.

Flatrate-Waschen in Deutschland

Deutsche Waschkunden sind ein Flatrate-Waschen nicht gewohnt, denn in der Regel wird jede Wäsche einzeln gezahlt. Daher ist es eine berechtigte Frage, wie die Rendsburger Kunden nach der Eröffnung reagiert haben:
„Die ersten Reaktionen von unseren Kunden sind relativ gut. Wir hatten einige Bedenken. Nicht nur wegen der fehlenden Bargeldoption, sondern auch wegen des gesamten Flatrate-Prinzips, oder der unbegrenzten Autowäsche, wie wir es nennen. Wir hatten auch einige Bedenken wegen der Sprachkultur.
In den ersten Wochen haben wir dafür gesorgt, dass wir Leute in der Waschanlage hatten, die das Prinzip der unbegrenzten Autowäsche erklärten. Die deutschen Kunden finden das wirklich interessant, aber sie sind auch ein bisschen vorsichtig, so nach dem Motto ‚zu schön, um wahr zu sein‘. Wir mussten ihnen sogar versichern, dass sie so oft waschen können, wie sie wollen. Sogar zweimal am Tag, auch wenn wir dadurch Geld verlieren würden.
Die Resonanz bei den Mitgliedern, die wir jetzt gewonnen haben, ist sehr positiv. Der Standort hat eine hohe Waschfrequenz.

Sprachbarriere überwunden

Das dänische Prinzip von Wash World wurde fast komplett auf den deutschen Markt übertragen, auch wenn es Anfangsschwierigkeiten gab, wie Lars Hecht erklärt: „Wir haben tatsächlich eine Marktstudie durchgeführt und dann im Grunde das Gegenteil getan. Wir sind mit genau demselben Konzept nach Deutschland gekommen, das wir auch in Dänemark und den anderen nordischen Ländern haben. Wir haben die Preise an den deutschen Markt angepasst, aber es ist immer noch sehr wettbewerbsfähig, was natürlich unser grundlegendes Alleinstellungsmerkmal ist. Danach mussten wir ein paar Dinge anpassen. Zunächst hatten wir einen Helpdesk hier in Dänemark. Aber das mussten wir ändern, weil die Sprachbarriere zu groß war. Unsere Mitarbeiter sprachen nicht gut genug Deutsch und viele deutsche Kunden sprachen nicht gut genug Englisch. Also haben wir den Helpdesk nach Deutschland ausgelagert.“

Ein Wash World Standort in Norwegen (Foto: Wash World)

Anfangsphase mit Wash World-Personal

Auch wenn unbemannte SB-Waschanlagen zum Konzept von Wash World gehören, hat sich die Unternehmensführung zu Beginn des ersten deutschen Standortes anders entscheiden. „In der Startphase hatten wir einige einheimische Mitarbeiter in der Waschanlage, die den Leuten geholfen haben. Nur sehr wenige fragen nach Barzahlung. Wir haben die Verweildauer der Leute dort unten sogar verlängert. Wir mussten den Kunden sozusagen ‚erziehen‘.“

Den gleichen Weg ging man auch in anderen Ländern beim Start mit den ersten Standorten, wie Olesen erklärt: „Als wir in Norwegen anfingen, haben wir das Gleiche erlebt. Man muss den Kunden erklären, wie das Wash World-Konzept funktioniert. In Deutschland sind die Leute nicht sehr daran gewöhnt, dass Autowaschanlagen unbemannt sind, geschweige denn an das ganze Prinzip des Kennzeichenlesens und der unbegrenzten Wäsche. In den skandinavischen Ländern sind diese Dinge eher üblich. In Deutschland nicht so sehr.“ Hecht ergänzt seinen Eindruck zum deutschen Waschmarkt: „Flatrate ist in Deutschland sehr ungewöhnlich. In einigen Tunneln wird sie angeboten.“

Wachstum nicht um jeden Preis

Ob weitere Standorte für die Zukunft bereits in Planung sind, wollten man im Gespräch mit CarwashPro nicht direkt offenlegen. „Das ist eine mehr oder weniger vertrauliche Information, aber wir haben einige Standorte in der Entwicklung. Einer ist in Flensburg, ein anderer in Husum und weitere im Norden.“ Hecht ergänzt deutlich: „Wir wachsen, aber nicht um jeden Preis.“

Wash World-Standorte bieten Flatrate-Wäschen an und überzeugen mit günstigen Autowäschen. (Foto: Wash World)

Keine Konkurrenz zu Waschstraßen

Vor dem Eintritt in den deutschen Markt startete das Wash World-Team eine ausführliche Marktanalyse des deutschen Waschmarktes, der bereits heute ziemlich dicht ist. Mit den Alleinstellungsmerkmalen zeigt sich Wash World jedoch sehr zuversichtlich, wie Olesen darstellt: „Wir sind schwer zu schlagen, wenn es um den Preis geht.“
Hecht sieht eindeutig keine Konkurrenz zu großen Waschstraßen in Deutschland. „Ich will Mr. Wash nicht schlagen, aber im Übrigen können wir so ziemlich alles andere ausstechen.“ Hecht weiter: „Die großen Volumina an den Express-Tunneln, das ist nichts für uns. Das ist ein völlig anderes Kundenerlebnis, ganz zu schweigen vom Betrieb. Man kann einen Tunnel nicht ohne Personal betreiben.“

CarwashPro wird die weitere Entwicklung von Wash World begleiten und darüber berichten. Erfahren Sie im zweiten Teil mehr über die Hintergründe des Unternehmens Wash World.

Im Übrigen: Es gibt in den USA ein weiteres Unternehmen mit fast gleichem Namen, doch Wash World hat nichts mit der gleichnamigen amerikanischen Marke zu tun. Wash World Inc. mit Sitz in Wisconsin (USA) baut Autowaschmaschinen. „Wir haben sie gefragt, ob sie ihren Website-Domainnamen an uns verkaufen wollten“, verrät Olesen. „Aber sie waren nicht wirklich begeistert davon. Bis wir uns für den Eintritt in den amerikanischen Markt entscheiden, glaube ich nicht, dass es ein Problem geben wird.“

Autor: Sandra Schäfer

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Dänische SB-Wäsche Wash World in Deutschland gestartet | CarwashPro

Dänische SB-Wäsche Wash World in Deutschland gestartet

Foto: Wash World

In Norddeutschland hat eines Waschunternehmen seinen ersten Standort in Deutschland eröffent. Wash World ist bereits in Dänemark, dem Sitz des Unternehmens, aber auch in Schweden und Norwegen für unbemannte SB-Waschanlagen bekannt. Der Clou am Angebot von Wash World: Kunden können unbegrenzt waschen.

„Es war nicht immer geplant, aber es scheint der nächste logische Schritt zu sein. Angesichts der Größe des deutschen Marktes war es für uns interessant. Auch die Nähe zum dänischen Markt ist hilfreich. Wie Sie wissen, haben wir auch Autowaschanlagen in Schweden und Norwegen, wo wir anfangs auch in Grenznähe angefangen haben. Inzwischen haben wir über 20 Standorte in Schweden. Daran arbeiten wir nun schon seit einigen Jahren“, erklärt Martin Olesden, Vorgänger des derzeitigen CEOs Lars Hecht. In Dänemark findet man die Waschanlagen von Wash World rund um alle größeren Städte und entlang der wichtigsten Ausfahrtsstraßen.

Das Konzept ist einfach: Neue Kunden melden sich über die Website mit ihrem Kennzeichen und ihrer Bankverbindung an, sie anschließend eine Einzelwäsche oder entscheiden sich für ein preisgünstiges Pauschalabonnement. Dadurch können sie an allen Wash World-Standorten im ganzen Land so oft waschen, wie sie möchten. Das Abonnement kann jederzeit gekündigt werden.

Was alle Wash World-Standorte wirklich einzigartig macht, ist, dass dort kein Personal anwesend ist. Der gesamte Prozess des Eingebens, Waschens, Trocknens und Bezahlens entfällt automatisch. Die Überwachung erfolgt im modernen und bescheidenen Hauptsitz von Wash World in Søborg bei Kopenhagen, wo der Kontrollraum die mehr als 330 Filialen mit fast 4.000 Sensoren und Kameras überwacht.

Wash World-Start ins Rendsburg

„Nachdem wir uns den Markt angeschaut haben, haben wir entschieden, dass der Norden des Landes für uns am besten geeignet ist. Er liegt praktischerweise dicht an Dänemark. Aber auch die demografischen Daten haben uns geholfen, wenn man sich das Einkommen und die Anzahl der Autos ansieht. Rendsburg war die erste Stadt, in der sich ein geeigneter Standort ergab. Es werden noch mehr kommen“, so begründet Olesen die erste Standortentscheidung von Wash World im schleswig-holsteinischen Rendsburg.

Flatrate-Waschen in Deutschland

Deutsche Waschkunden sind ein Flatrate-Waschen nicht gewohnt, denn in der Regel wird jede Wäsche einzeln gezahlt. Daher ist es eine berechtigte Frage, wie die Rendsburger Kunden nach der Eröffnung reagiert haben:
„Die ersten Reaktionen von unseren Kunden sind relativ gut. Wir hatten einige Bedenken. Nicht nur wegen der fehlenden Bargeldoption, sondern auch wegen des gesamten Flatrate-Prinzips, oder der unbegrenzten Autowäsche, wie wir es nennen. Wir hatten auch einige Bedenken wegen der Sprachkultur.
In den ersten Wochen haben wir dafür gesorgt, dass wir Leute in der Waschanlage hatten, die das Prinzip der unbegrenzten Autowäsche erklärten. Die deutschen Kunden finden das wirklich interessant, aber sie sind auch ein bisschen vorsichtig, so nach dem Motto ‚zu schön, um wahr zu sein‘. Wir mussten ihnen sogar versichern, dass sie so oft waschen können, wie sie wollen. Sogar zweimal am Tag, auch wenn wir dadurch Geld verlieren würden.
Die Resonanz bei den Mitgliedern, die wir jetzt gewonnen haben, ist sehr positiv. Der Standort hat eine hohe Waschfrequenz.

Sprachbarriere überwunden

Das dänische Prinzip von Wash World wurde fast komplett auf den deutschen Markt übertragen, auch wenn es Anfangsschwierigkeiten gab, wie Lars Hecht erklärt: „Wir haben tatsächlich eine Marktstudie durchgeführt und dann im Grunde das Gegenteil getan. Wir sind mit genau demselben Konzept nach Deutschland gekommen, das wir auch in Dänemark und den anderen nordischen Ländern haben. Wir haben die Preise an den deutschen Markt angepasst, aber es ist immer noch sehr wettbewerbsfähig, was natürlich unser grundlegendes Alleinstellungsmerkmal ist. Danach mussten wir ein paar Dinge anpassen. Zunächst hatten wir einen Helpdesk hier in Dänemark. Aber das mussten wir ändern, weil die Sprachbarriere zu groß war. Unsere Mitarbeiter sprachen nicht gut genug Deutsch und viele deutsche Kunden sprachen nicht gut genug Englisch. Also haben wir den Helpdesk nach Deutschland ausgelagert.“

Ein Wash World Standort in Norwegen (Foto: Wash World)

Anfangsphase mit Wash World-Personal

Auch wenn unbemannte SB-Waschanlagen zum Konzept von Wash World gehören, hat sich die Unternehmensführung zu Beginn des ersten deutschen Standortes anders entscheiden. „In der Startphase hatten wir einige einheimische Mitarbeiter in der Waschanlage, die den Leuten geholfen haben. Nur sehr wenige fragen nach Barzahlung. Wir haben die Verweildauer der Leute dort unten sogar verlängert. Wir mussten den Kunden sozusagen ‚erziehen‘.“

Den gleichen Weg ging man auch in anderen Ländern beim Start mit den ersten Standorten, wie Olesen erklärt: „Als wir in Norwegen anfingen, haben wir das Gleiche erlebt. Man muss den Kunden erklären, wie das Wash World-Konzept funktioniert. In Deutschland sind die Leute nicht sehr daran gewöhnt, dass Autowaschanlagen unbemannt sind, geschweige denn an das ganze Prinzip des Kennzeichenlesens und der unbegrenzten Wäsche. In den skandinavischen Ländern sind diese Dinge eher üblich. In Deutschland nicht so sehr.“ Hecht ergänzt seinen Eindruck zum deutschen Waschmarkt: „Flatrate ist in Deutschland sehr ungewöhnlich. In einigen Tunneln wird sie angeboten.“

Wachstum nicht um jeden Preis

Ob weitere Standorte für die Zukunft bereits in Planung sind, wollten man im Gespräch mit CarwashPro nicht direkt offenlegen. „Das ist eine mehr oder weniger vertrauliche Information, aber wir haben einige Standorte in der Entwicklung. Einer ist in Flensburg, ein anderer in Husum und weitere im Norden.“ Hecht ergänzt deutlich: „Wir wachsen, aber nicht um jeden Preis.“

Wash World-Standorte bieten Flatrate-Wäschen an und überzeugen mit günstigen Autowäschen. (Foto: Wash World)

Keine Konkurrenz zu Waschstraßen

Vor dem Eintritt in den deutschen Markt startete das Wash World-Team eine ausführliche Marktanalyse des deutschen Waschmarktes, der bereits heute ziemlich dicht ist. Mit den Alleinstellungsmerkmalen zeigt sich Wash World jedoch sehr zuversichtlich, wie Olesen darstellt: „Wir sind schwer zu schlagen, wenn es um den Preis geht.“
Hecht sieht eindeutig keine Konkurrenz zu großen Waschstraßen in Deutschland. „Ich will Mr. Wash nicht schlagen, aber im Übrigen können wir so ziemlich alles andere ausstechen.“ Hecht weiter: „Die großen Volumina an den Express-Tunneln, das ist nichts für uns. Das ist ein völlig anderes Kundenerlebnis, ganz zu schweigen vom Betrieb. Man kann einen Tunnel nicht ohne Personal betreiben.“

CarwashPro wird die weitere Entwicklung von Wash World begleiten und darüber berichten. Erfahren Sie im zweiten Teil mehr über die Hintergründe des Unternehmens Wash World.

Im Übrigen: Es gibt in den USA ein weiteres Unternehmen mit fast gleichem Namen, doch Wash World hat nichts mit der gleichnamigen amerikanischen Marke zu tun. Wash World Inc. mit Sitz in Wisconsin (USA) baut Autowaschmaschinen. „Wir haben sie gefragt, ob sie ihren Website-Domainnamen an uns verkaufen wollten“, verrät Olesen. „Aber sie waren nicht wirklich begeistert davon. Bis wir uns für den Eintritt in den amerikanischen Markt entscheiden, glaube ich nicht, dass es ein Problem geben wird.“

Autor: Sandra Schäfer

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