Saharastaub kommt in Mitteleuropa häufiger vor als gedacht

Der Deutsche Wetterdienst ist von den Saharastaub-Ereignissen deutlich weniger überrascht als die öffentlichen Medien. Zwischen 5 und 15 solcher Ereignisse sind in Mitteleuropa normal. Nur die Stärke in diesem Jahr war zuletzt auffällig.

Wegen der derzeit gehäuften Wettermeldungen von auftretendem Saharastaub hat CarwashPro.de beim Deutschen Wetterdienst nachgefragt, warum es in diesem Jahr eine Häufung dieses Wetterereignisses zu geben scheint. Die Experten zeigten sich weniger überrascht von der Häufigkeit, als vielmehr von der Stärke des Staubereignisses.

Im März dieses Jahres kam es in Deutschland nahezu flächendeckend zum Auftreten von großen Mengen Saharastaubs. Dies war für den Deutschen Wetterdienst Anlass, sich dieses Phänomen näher zu betrachten. Bei Forschungsflügen zwischen Essen und der Zugspitze konnte festgestellt werden, dass die Menge an Saharastaub in der Luft etwa 200-fach höher war als zu Vergleichswerten.

Saharastaub in Bodennähe selten spürbar

An bis zu 30 Tagen in Norddeutschland und zwischen 50 und 60 Tagen in Süddeutschland misst der Deutsche Wetterdienst Wüstenstaub in der Luft. Nur in seltenen Fällen ist dies jedoch in Bodennähe spürbar. Das bedeutet, dass über Deutschland regelmäßig Saharastaub in der Luft liegt, dies zumeist erst in ein bis zwei Kilometern Höhe auftritt.

Besondere Wetterkonstellation verantwortlich

Damit Saharastaub in spürbarer Menge in Bodennähe in Deutschland ankommt, braucht es zwei Mechanismen: Einerseits muss der Staub vom Boden aufgewühlt werden. Dies geschieht durch ein Tiefdruckgebiet über Nordwestafrika. Zweitens muss der Staub dann in hohe Höhen transportiert werden, um große Entfernungen überwinden zu können. Wenn sich also zum Tiefdruckgebiet ein Tief in höheren Luftschichten über dem Nordostatlantik einstellt, entsteht eine Höhenströmung an dessen Ostflanke, die in Richtung Deutschland gerichtet ist. Diese Wetterkonstellation stellt sich weitaus häufiger ein als wir es am Boden merken, denn nur etwa 5 bis 15 Mal im Jahr stellt sich auch ein merklicher Saharastaub in Bodennähe in Deutschland ein.

Saharastaub betrifft Waschanlagen doppelt

Dass der Saharastaub zu vollen Waschanlagen und langen Warteschlangen führt, hat sich in den vergangenen Wochen mehrfach gezeigt. Gleichzeitig wirkt sich der Staub aber auch negativ auf Waschanlagen aus, sofern diese Photovoltaik-Anlagen nutzen. Denn der abgelagerte Staub reduziert die Leistungsfähigkeit der Photovoltaik-Anlagen. Dies wirkt sich besonders dann nachteilig aus, wenn der Energiebedarf durch viele zu waschende, verstaubte Autos besonders hoch ist. Damit wird deutlich, dass die fachkundige Reinigung der Photovoltaik-Anlage regelmäßig und besonders nach auftretendem Saharastaub wichtig ist.

Autor: Sandra Schäfer

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Saharastaub kommt in Mitteleuropa häufiger vor als gedacht

Der Deutsche Wetterdienst ist von den Saharastaub-Ereignissen deutlich weniger überrascht als die öffentlichen Medien. Zwischen 5 und 15 solcher Ereignisse sind in Mitteleuropa normal. Nur die Stärke in diesem Jahr war zuletzt auffällig.

Wegen der derzeit gehäuften Wettermeldungen von auftretendem Saharastaub hat CarwashPro.de beim Deutschen Wetterdienst nachgefragt, warum es in diesem Jahr eine Häufung dieses Wetterereignisses zu geben scheint. Die Experten zeigten sich weniger überrascht von der Häufigkeit, als vielmehr von der Stärke des Staubereignisses.

Im März dieses Jahres kam es in Deutschland nahezu flächendeckend zum Auftreten von großen Mengen Saharastaubs. Dies war für den Deutschen Wetterdienst Anlass, sich dieses Phänomen näher zu betrachten. Bei Forschungsflügen zwischen Essen und der Zugspitze konnte festgestellt werden, dass die Menge an Saharastaub in der Luft etwa 200-fach höher war als zu Vergleichswerten.

Saharastaub in Bodennähe selten spürbar

An bis zu 30 Tagen in Norddeutschland und zwischen 50 und 60 Tagen in Süddeutschland misst der Deutsche Wetterdienst Wüstenstaub in der Luft. Nur in seltenen Fällen ist dies jedoch in Bodennähe spürbar. Das bedeutet, dass über Deutschland regelmäßig Saharastaub in der Luft liegt, dies zumeist erst in ein bis zwei Kilometern Höhe auftritt.

Besondere Wetterkonstellation verantwortlich

Damit Saharastaub in spürbarer Menge in Bodennähe in Deutschland ankommt, braucht es zwei Mechanismen: Einerseits muss der Staub vom Boden aufgewühlt werden. Dies geschieht durch ein Tiefdruckgebiet über Nordwestafrika. Zweitens muss der Staub dann in hohe Höhen transportiert werden, um große Entfernungen überwinden zu können. Wenn sich also zum Tiefdruckgebiet ein Tief in höheren Luftschichten über dem Nordostatlantik einstellt, entsteht eine Höhenströmung an dessen Ostflanke, die in Richtung Deutschland gerichtet ist. Diese Wetterkonstellation stellt sich weitaus häufiger ein als wir es am Boden merken, denn nur etwa 5 bis 15 Mal im Jahr stellt sich auch ein merklicher Saharastaub in Bodennähe in Deutschland ein.

Saharastaub betrifft Waschanlagen doppelt

Dass der Saharastaub zu vollen Waschanlagen und langen Warteschlangen führt, hat sich in den vergangenen Wochen mehrfach gezeigt. Gleichzeitig wirkt sich der Staub aber auch negativ auf Waschanlagen aus, sofern diese Photovoltaik-Anlagen nutzen. Denn der abgelagerte Staub reduziert die Leistungsfähigkeit der Photovoltaik-Anlagen. Dies wirkt sich besonders dann nachteilig aus, wenn der Energiebedarf durch viele zu waschende, verstaubte Autos besonders hoch ist. Damit wird deutlich, dass die fachkundige Reinigung der Photovoltaik-Anlage regelmäßig und besonders nach auftretendem Saharastaub wichtig ist.

Autor: Sandra Schäfer

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