Neue Bewegung im Automarkt nur ein Zwischenhoch

Foto: Unsplash

Mit Ausblick auf eine anstehende Wirtschaftskrise fungiert der Automarkt stets als einer der Wegweiser, wie es wirtschaftlich weitergeht. Nun ist zu vermelden, dass sich im Neuwagenmarkt neue Entwicklungen zeigen. Dies scheint jedoch nur ein Zwischenhoch zu sein, da sich Autohersteller auf ein schwieriges kommendes Jahr einstellen.

Der Automarkt ist ein wichtiger Teil der deutschen Wirtschaft, da Deutschland die Heimat einiger großer Automarken ist. Gleichzeitig spielt das Auto als Kaufobjekt eine große Rolle, so dass insgesamt die Import- und Exportentwicklungen des Automarktes relevant sind.

Für die Carwashbranche ist der Blick auf den Automarkt ein Teil des Blicks in die Zukunft. Über der Autowaschbranche schwebt die Frage, ob oder wann die anstehende Wirtschaftskrise und gesellschaftliche Veränderungen dazu wird, dass in Deutschland spürbar weniger Autos gefahren und gewaschen werden.

Aktuell leichte Entspannungen sichtbar

Nach den zurückliegenden angespannten Monaten zeigen sich derzeit eine leichte Entspannung sowohl im Neuwagenmarkt als auch im Gebrauchtwagenmarkt, die zu einem verhaltenen Aufatmen der Autowaschbranchen führen können. Im Neuwagenmarkt wirken sich die hochgefahrenen Produktionskapazitäten der Autohersteller im In- und Ausland aus. Gleichzeitig gibt es Hinweise, dass derzeit verstärkt wirtschaftliche Anreize durch Rabatte gesetzt werden, um Kunden zum Neuwagenkauf zu bewegen, denn die Stimmung der Autohersteller ist alles andere als optimistisch. Der Experte der Automobilbranche Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center Automotiv Research (CAR) äußerte sich im Handelsblatt zu seinen Erwartungen an die Entwicklungen in 2023: Aus dem aktuellen Fahrzeugmangel könne sich im kommenden Jahr ein Käufermangel entwickeln. Daher versuchen Verkäufer derzeit neue Kaufanreize durch Neuwagenrabatte zu schaffen.

Erste Wirkung zeigte dies bereits im Oktober, denn die Neuzulassungen stiegen mit 16,8 % im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Gegenüber dem letzten Vorkrisenjahr liegt das Defizit immer noch bei 31 Prozent. Dies scheint jedoch nur ein Zwischenhoch zu sein, wenn man Vertreter der deutschen Automobilhersteller befragt.

Düstere Prognosen

Hildegard Wortmann, Marketing- und Vertriebsvorständin bei Audi, äußerte zuletzt die düstere Prognose, dass die Chancen, dass es Audi in zehn Jahren noch geben würde, derzeit bei 50:50 liegen würden. Im Interview mit der Wirtschaftswoche erklärte sie die aktuelle Lage: „Wir sehen erste Wolken aufziehen, was die Absatzentwicklung angeht.“ Der Volkswagen-Konzern, zu dem auch Audi gehört, habe für Westeuropa zwar „prall gefüllte Auftragsbücher mit 1,9 Millionen Fahrzeugen im Auftragsbestand“, so die Vertriebschefin. Allerdings sei der Auftragseingang in Westeuropa zuletzt bereits um 15 Prozent zurückgegangen. Bei den Herausforderungen, die die Autoindustrie hat, müsse Audi sich noch schneller ändern, so Wortmann – „sonst sind wir einfach weg vom Fenster“.

Sollte die Automobilbranche keine Änderung der Lage herbeiführen können, wird dies einen eruptiven Einfluss auf viele nachgelagerte Branchen haben, von dem auch die Autowaschanlagenbranche langfristig betroffen sein würde.

Autor: Benedikt Wolter

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Neue Bewegung im Automarkt nur ein Zwischenhoch

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Mit Ausblick auf eine anstehende Wirtschaftskrise fungiert der Automarkt stets als einer der Wegweiser, wie es wirtschaftlich weitergeht. Nun ist zu vermelden, dass sich im Neuwagenmarkt neue Entwicklungen zeigen. Dies scheint jedoch nur ein Zwischenhoch zu sein, da sich Autohersteller auf ein schwieriges kommendes Jahr einstellen.

Der Automarkt ist ein wichtiger Teil der deutschen Wirtschaft, da Deutschland die Heimat einiger großer Automarken ist. Gleichzeitig spielt das Auto als Kaufobjekt eine große Rolle, so dass insgesamt die Import- und Exportentwicklungen des Automarktes relevant sind.

Für die Carwashbranche ist der Blick auf den Automarkt ein Teil des Blicks in die Zukunft. Über der Autowaschbranche schwebt die Frage, ob oder wann die anstehende Wirtschaftskrise und gesellschaftliche Veränderungen dazu wird, dass in Deutschland spürbar weniger Autos gefahren und gewaschen werden.

Aktuell leichte Entspannungen sichtbar

Nach den zurückliegenden angespannten Monaten zeigen sich derzeit eine leichte Entspannung sowohl im Neuwagenmarkt als auch im Gebrauchtwagenmarkt, die zu einem verhaltenen Aufatmen der Autowaschbranchen führen können. Im Neuwagenmarkt wirken sich die hochgefahrenen Produktionskapazitäten der Autohersteller im In- und Ausland aus. Gleichzeitig gibt es Hinweise, dass derzeit verstärkt wirtschaftliche Anreize durch Rabatte gesetzt werden, um Kunden zum Neuwagenkauf zu bewegen, denn die Stimmung der Autohersteller ist alles andere als optimistisch. Der Experte der Automobilbranche Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center Automotiv Research (CAR) äußerte sich im Handelsblatt zu seinen Erwartungen an die Entwicklungen in 2023: Aus dem aktuellen Fahrzeugmangel könne sich im kommenden Jahr ein Käufermangel entwickeln. Daher versuchen Verkäufer derzeit neue Kaufanreize durch Neuwagenrabatte zu schaffen.

Erste Wirkung zeigte dies bereits im Oktober, denn die Neuzulassungen stiegen mit 16,8 % im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Gegenüber dem letzten Vorkrisenjahr liegt das Defizit immer noch bei 31 Prozent. Dies scheint jedoch nur ein Zwischenhoch zu sein, wenn man Vertreter der deutschen Automobilhersteller befragt.

Düstere Prognosen

Hildegard Wortmann, Marketing- und Vertriebsvorständin bei Audi, äußerte zuletzt die düstere Prognose, dass die Chancen, dass es Audi in zehn Jahren noch geben würde, derzeit bei 50:50 liegen würden. Im Interview mit der Wirtschaftswoche erklärte sie die aktuelle Lage: „Wir sehen erste Wolken aufziehen, was die Absatzentwicklung angeht.“ Der Volkswagen-Konzern, zu dem auch Audi gehört, habe für Westeuropa zwar „prall gefüllte Auftragsbücher mit 1,9 Millionen Fahrzeugen im Auftragsbestand“, so die Vertriebschefin. Allerdings sei der Auftragseingang in Westeuropa zuletzt bereits um 15 Prozent zurückgegangen. Bei den Herausforderungen, die die Autoindustrie hat, müsse Audi sich noch schneller ändern, so Wortmann – „sonst sind wir einfach weg vom Fenster“.

Sollte die Automobilbranche keine Änderung der Lage herbeiführen können, wird dies einen eruptiven Einfluss auf viele nachgelagerte Branchen haben, von dem auch die Autowaschanlagenbranche langfristig betroffen sein würde.

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