Frauen als neue Zielgruppe immer wichtiger

Die Veröffentlichung der aktuellen Zulassungszahlen aus dem Jahr 2020 durch das Kraftfahrbundesamt liefern eine überraschende Erkenntnis. Die Zahl der Frauen mit einem eigenen Auto steigt deutlich an. Damit werden sie auch als Zielgruppe für die Carwash-Branche relevanter.

Die Statistik über die Zulassungszahlen liefert wertvolle Erkenntnisse über die aktuelle Lage der Automobilbranche aus Sicht der Endverbraucher. Sie liefert aber gleichzeitig auch Daten, die wir in der Carwash-Branche nutzen sollten, um Rückschlüsse auf kommende Entwicklungen zu ziehen.

Neben den Zahlen zu den meisten verkauften Fahrzeugen, den starken Fahrzeugsegmenten und den favorisierten Farben der aktuell neu zugelassenen Fahrzeuge betrachten wir nun einmal die Halter dieser neuen Fahrzeuge. Denn immer mehr Autos werden nun auch auf Frauen zugelassen.

Neuer Höchststand der Autos in Deutschland

Mit Blick auf die „Shell Pkw-Szenarien“ aus dem Jahr 2014 zeigt sich, dass derzeit in Deutschland etwa 14 Prozent mehr Autos zugelassen sind. Dies übertrifft die prognostizierten Werte aus 2014 um mehr als 3 Mio. Fahrzeuge. Es scheint sich also nicht zu bewahrheiten, dass die Deutschen sich vom Autos abwenden.

„Diese Entwicklung ist umso erstaunlicher, da seit Jahren immer wieder behauptet wird, die Menschen in Deutschland würden sich vom Auto eher abwenden. Das Gegenteil ist der Fall, das zeigt der Faktencheck. Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich für das eigene Auto. Dies gilt insbesondere für Frauen“, sagt Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes des Automobilindustrie (VDA).

Der Zahlenvergleich zeigt die Fakten. Noch 2010 war etwa 13,5 Mio. Autos in Deutschland auf Frauen zugelassen. Heute sind es über 16 Mio. und damit etwa 38 Prozent aller Autos.

Die Deutschen haben mehr Autos als noch vor zehn Jahren. (Quelle: Pixabay)

Generationenwechsel in der Halterstruktur

Die junge Zielgruppe scheint im Fokus des Autohandels zu stehen und spricht bereits gezielt die weibliche Zielgruppe an. Doch im Altersfeld der jungen Frauen unter 30 Jahren bleibt die Zahl der Frauen, die ein Auto besitzen, bei 8 Prozent weiterhin eher gering. Auch im mittleren Alterssegment zeigt sich wenig Bewegung in den Zahlen. 2010 war noch etwa 68 Prozent der Frauen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren im Besitz eines Autos, Ende 2020 waren dies nur noch 60 Prozent.

Spannend wird jedoch das Altersspektrum der Frauen ab 60 Jahren: 2010 lag der Anteil der Autobesitzerinnen bei etwa 23 Prozent, aber Ende 2020 waren es mit 32 Prozent deutlich mehr.

Motivlage der älteren Frauen

Die Zielgruppe der älteren Frauen ab 60 Jahren rückt daher immer mehr ins Blickfeld der Carwash-Branche. Hinterfragt man die wahrscheinlichsten Motive für diese Trendentwicklung noch interessanter. Das eigene Auto scheint für Frauen ab 60 für Eigenständigkeit, Individualität und Mobilität zu stehen. Die Zeiten in denen Autos „Männersache“ waren, scheinen damit ein baldiges Ende zu finde. Der gesellschaftliche Wandel zeigt auch ganz praktische Gründe für mehr ältere Autobesitzerinnen. Derzeit überschreitet eine Generation Frauen die Altersgrenze der 60 Jahre, für die zum ersten Mal eine Selbstverständlichkeit war mit 18 Jahren den Führerschein zu machen. Diese reale Gleichberechtigung der Geschlechter sollte daher auch in der Kundenansprache in der Autowaschanlage ihren Ausdruck finden.

Frauen fahren anders Auto, aber waschen sie ihr Auto auch anders? Quelle: Unsplash)

Frauen als eigenständige Zielgruppe

In der Betrachtung von Zielgruppen für das Marketing hat Gleichberechtigung allerdings keinen Platz mehr. Das Interesse von männlichen Autowaschkunden werden sich auch zukünftig deutlich von den Interessen der Frauen unterscheiden und wir sollten dies in unserer Kommunikation berücksichtigen.

Um diese unterschiedlichen Interessen besser nachzuvollziehen, gibt es verschiedene Wege. Einerseits kann dies Daten gestützt passieren. Wir werten die Daten der Waschverkäufe und der Nutzungszeiten aus oder wir nutzen digitale Daten aus unseren Kommunikationskanälen.

Eine wertvolle Ergänzung ist aber sicherlich auch der direkte Kontakt mit den Kundinnen. Durch Beobachtung des Nutzungsverhaltens auf einem Waschplatz oder in einer Waschanlage erhalten wir wertvolle Hinweise, was unserer weiblichen Kundschaft wichtig ist. Selbstverständlich gibt es die zuverlässigsten Daten durch das direkte Kundengespräch.

Ein nachfolgender Schritt in einer strategischen Kundenansprache ist es dann, aus den Erkenntnissen ein passendes Angebot zu kreieren und dieses gezielt zu bewerben.

Ältere Kundinnen verbinden zwei Zielgruppen

Wenn Frauen als separate Zielgruppe bereits interessant sind, sind es ältere Menschen genauso. Sie nutzen eine Waschanlage ganz anders als junge Menschen. Im SB-Waschbereich reinigen ältere Kunden ihr Auto anders und auch in der Waschstraße verhalten sich ältere Kunden anders als junge. Je nach Bewertung des Potenzials dieser Zielgruppe am jeweiligen Standort sollte die Kundenansprache dies berücksichtigen.

Autor: Benedikt Wolter

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Frauen als neue Zielgruppe immer wichtiger

Die Veröffentlichung der aktuellen Zulassungszahlen aus dem Jahr 2020 durch das Kraftfahrbundesamt liefern eine überraschende Erkenntnis. Die Zahl der Frauen mit einem eigenen Auto steigt deutlich an. Damit werden sie auch als Zielgruppe für die Carwash-Branche relevanter.

Die Statistik über die Zulassungszahlen liefert wertvolle Erkenntnisse über die aktuelle Lage der Automobilbranche aus Sicht der Endverbraucher. Sie liefert aber gleichzeitig auch Daten, die wir in der Carwash-Branche nutzen sollten, um Rückschlüsse auf kommende Entwicklungen zu ziehen.

Neben den Zahlen zu den meisten verkauften Fahrzeugen, den starken Fahrzeugsegmenten und den favorisierten Farben der aktuell neu zugelassenen Fahrzeuge betrachten wir nun einmal die Halter dieser neuen Fahrzeuge. Denn immer mehr Autos werden nun auch auf Frauen zugelassen.

Neuer Höchststand der Autos in Deutschland

Mit Blick auf die „Shell Pkw-Szenarien“ aus dem Jahr 2014 zeigt sich, dass derzeit in Deutschland etwa 14 Prozent mehr Autos zugelassen sind. Dies übertrifft die prognostizierten Werte aus 2014 um mehr als 3 Mio. Fahrzeuge. Es scheint sich also nicht zu bewahrheiten, dass die Deutschen sich vom Autos abwenden.

„Diese Entwicklung ist umso erstaunlicher, da seit Jahren immer wieder behauptet wird, die Menschen in Deutschland würden sich vom Auto eher abwenden. Das Gegenteil ist der Fall, das zeigt der Faktencheck. Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich für das eigene Auto. Dies gilt insbesondere für Frauen“, sagt Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes des Automobilindustrie (VDA).

Der Zahlenvergleich zeigt die Fakten. Noch 2010 war etwa 13,5 Mio. Autos in Deutschland auf Frauen zugelassen. Heute sind es über 16 Mio. und damit etwa 38 Prozent aller Autos.

Die Deutschen haben mehr Autos als noch vor zehn Jahren. (Quelle: Pixabay)

Generationenwechsel in der Halterstruktur

Die junge Zielgruppe scheint im Fokus des Autohandels zu stehen und spricht bereits gezielt die weibliche Zielgruppe an. Doch im Altersfeld der jungen Frauen unter 30 Jahren bleibt die Zahl der Frauen, die ein Auto besitzen, bei 8 Prozent weiterhin eher gering. Auch im mittleren Alterssegment zeigt sich wenig Bewegung in den Zahlen. 2010 war noch etwa 68 Prozent der Frauen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren im Besitz eines Autos, Ende 2020 waren dies nur noch 60 Prozent.

Spannend wird jedoch das Altersspektrum der Frauen ab 60 Jahren: 2010 lag der Anteil der Autobesitzerinnen bei etwa 23 Prozent, aber Ende 2020 waren es mit 32 Prozent deutlich mehr.

Motivlage der älteren Frauen

Die Zielgruppe der älteren Frauen ab 60 Jahren rückt daher immer mehr ins Blickfeld der Carwash-Branche. Hinterfragt man die wahrscheinlichsten Motive für diese Trendentwicklung noch interessanter. Das eigene Auto scheint für Frauen ab 60 für Eigenständigkeit, Individualität und Mobilität zu stehen. Die Zeiten in denen Autos „Männersache“ waren, scheinen damit ein baldiges Ende zu finde. Der gesellschaftliche Wandel zeigt auch ganz praktische Gründe für mehr ältere Autobesitzerinnen. Derzeit überschreitet eine Generation Frauen die Altersgrenze der 60 Jahre, für die zum ersten Mal eine Selbstverständlichkeit war mit 18 Jahren den Führerschein zu machen. Diese reale Gleichberechtigung der Geschlechter sollte daher auch in der Kundenansprache in der Autowaschanlage ihren Ausdruck finden.

Frauen fahren anders Auto, aber waschen sie ihr Auto auch anders? Quelle: Unsplash)

Frauen als eigenständige Zielgruppe

In der Betrachtung von Zielgruppen für das Marketing hat Gleichberechtigung allerdings keinen Platz mehr. Das Interesse von männlichen Autowaschkunden werden sich auch zukünftig deutlich von den Interessen der Frauen unterscheiden und wir sollten dies in unserer Kommunikation berücksichtigen.

Um diese unterschiedlichen Interessen besser nachzuvollziehen, gibt es verschiedene Wege. Einerseits kann dies Daten gestützt passieren. Wir werten die Daten der Waschverkäufe und der Nutzungszeiten aus oder wir nutzen digitale Daten aus unseren Kommunikationskanälen.

Eine wertvolle Ergänzung ist aber sicherlich auch der direkte Kontakt mit den Kundinnen. Durch Beobachtung des Nutzungsverhaltens auf einem Waschplatz oder in einer Waschanlage erhalten wir wertvolle Hinweise, was unserer weiblichen Kundschaft wichtig ist. Selbstverständlich gibt es die zuverlässigsten Daten durch das direkte Kundengespräch.

Ein nachfolgender Schritt in einer strategischen Kundenansprache ist es dann, aus den Erkenntnissen ein passendes Angebot zu kreieren und dieses gezielt zu bewerben.

Ältere Kundinnen verbinden zwei Zielgruppen

Wenn Frauen als separate Zielgruppe bereits interessant sind, sind es ältere Menschen genauso. Sie nutzen eine Waschanlage ganz anders als junge Menschen. Im SB-Waschbereich reinigen ältere Kunden ihr Auto anders und auch in der Waschstraße verhalten sich ältere Kunden anders als junge. Je nach Bewertung des Potenzials dieser Zielgruppe am jeweiligen Standort sollte die Kundenansprache dies berücksichtigen.

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