Hausmittel in der Autowäsche können Schaden anrichten

Foto: Pexels

Kunden werden mit unter sehr kreativ, wenn es darum geht, das Auto zu reinigen. Gerade in SB-Waschboxen erleben Betreiber immer wieder, wie Kunden andere Reinigungsmittel als die zur Verfügung gestellten, nutzen. Das dies sogar Schaden am Fahrzeug anrichten kann und weitreichende Folge mit sich bringen kann, ist den meisten Kunden dabei nicht bewusst.

Am liebsten wäre es den meisten Betreibern von Waschanlagen, wenn Kunden nur die zur Verfügung gestellten Reinigungsmittel zur Autopflege nutzen würden. Dann gäbe es keinen Grund zur Sorge, keine Gefahr für einen schädlichen Eintrag in die Wasseraufbereitsanlage und auch keine lästigen Diskussionen mit Kunden. Doch manche wollen es eben immer besser wissen. So probieren Kunden allerlei Hausmittel und Reinigungsmittel aus dem Haushalt an ihrem Auto aus.

Experten sind geteilter Meinung

Völlig gegen die Verwendung von Hausmitteln braucht aber kein Carwash-Betreiber zu sein. Aber in den meisten Bereichen hat die Industrie sehr gute und wirksame Reiniger auf den Markt gebracht. Allein wenn Haushaltsmittel nachweisliche Schäden anrichten, ist die Meinung auch von Experten einhellig.

Es scheint ein weitverbreiteter Tipp zu sein, Scheinwerfer mit Zahnpasta zu reinigen. Doch davon rät Dieter Thiel, Fachmann für Fahrzeugaufbereitung und Importfahrzeuge, dringend ab. „Das funktioniert zwar wegen der Polierstoffe in der Zahnpasta ein Stück weit.“ Dennoch kann Thiel dies nicht empfehlen. „Der Grund ist schlicht und einfach, dass es verboten ist.“ Autoscheinwerfer besäßen eine Bauartgenehmigung und jede Veränderung der Scheinwerfer kann spätestens bei der nächsten Hauptuntersuchung zu einem Erlöschen der Bauartgenehmigung kommen. Hier rät der Experte ausdrücklich zu den Reinigungsmitteln, die die Waschindustrie für Autos entwickelt hat.

Ähnlich negativ wirkt sich der nächste „Geheimtipp“ für saubere Felgen aus. Manch einer bringt bei schmutzigen Felgen das Backofenspray zum Einsatz. Doch die enthaltenden Stoffe können die Oberfläche angreifen und so zu Korrosionsschäden führen.

Etwas milder ist das Expertenurteil bei haushaltsüblichem Spülmittel. Bei der Innenraumreinigung, etwa auf dem Armaturenbrett, sind keine Beschädigungen zu erwarten. Aber mit der empfindlichen Oberfläche des Lacks sollte Spülmittel nicht in Kontakt kommen, „weil die im Spülmittel enthaltenen Tenside den Lack angreifen können“ so meint es Sören Heinze vom Auto Club Europa (ACE).

Kaffeepulver kann im Innenraum des Autos sinnvoll und wirksam gegen Gerüche eingesetzt werden. (Quelle: Pixabay)

Volle Zustimmung für Kaffeepulver

Wer unbedingt Mittel aus dem Haushalt beim Auto anwenden möchte, sollte zu Kaffeepulver greifen. Einige Bohnen oder gemahlenes Pulver können zuverlässig gegen unangenehmen Geruch eingesetzt werden. Aber um langfristig einen guten Geruch im Fahrzeuginneren zu haben, sollte auch die Ursache des Geruchs beseitigt werden.

Diskussionen von vornherein vermeiden

In Internetforen von Autoliebhabern spielt der Einsatz mit mitgebrachten Reinigungsmitteln in SB-Waschboxen immer wieder eine Rolle. Die User geben sich gegenseitig Tipps und legen Listen an, wo der Einsatz solcher Mittel erlaubt oder wenigstens geduldet wird. Auch wenn dies für Betreiber ein unangenehmes Thema sein mag, zeigt sich sogar in diesen Foren, dass die User besonders positiv auf die Gesprächsbereitschaft und fachliche Erläuterungen seitens der Betreiber reagieren. Hier kann eine SB-Waschanlage mit wenig Aufwand eine optimale Mund-zu-Mund-Propaganda unterstützen. Der Umgang mit den Kunden sollte auch in kritischen Gesprächen stets freundlich sein und von fachlicher Kompetenz geprägt sein. Die gute Zusammenarbeit mit Stammkunden in den Waschboxen wird die Belohnung für diese Mühe sein.

Autor: Sandra Schäfer

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Hausmittel in der Autowäsche können Schaden anrichten | CarwashPro

Hausmittel in der Autowäsche können Schaden anrichten

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Kunden werden mit unter sehr kreativ, wenn es darum geht, das Auto zu reinigen. Gerade in SB-Waschboxen erleben Betreiber immer wieder, wie Kunden andere Reinigungsmittel als die zur Verfügung gestellten, nutzen. Das dies sogar Schaden am Fahrzeug anrichten kann und weitreichende Folge mit sich bringen kann, ist den meisten Kunden dabei nicht bewusst.

Am liebsten wäre es den meisten Betreibern von Waschanlagen, wenn Kunden nur die zur Verfügung gestellten Reinigungsmittel zur Autopflege nutzen würden. Dann gäbe es keinen Grund zur Sorge, keine Gefahr für einen schädlichen Eintrag in die Wasseraufbereitsanlage und auch keine lästigen Diskussionen mit Kunden. Doch manche wollen es eben immer besser wissen. So probieren Kunden allerlei Hausmittel und Reinigungsmittel aus dem Haushalt an ihrem Auto aus.

Experten sind geteilter Meinung

Völlig gegen die Verwendung von Hausmitteln braucht aber kein Carwash-Betreiber zu sein. Aber in den meisten Bereichen hat die Industrie sehr gute und wirksame Reiniger auf den Markt gebracht. Allein wenn Haushaltsmittel nachweisliche Schäden anrichten, ist die Meinung auch von Experten einhellig.

Es scheint ein weitverbreiteter Tipp zu sein, Scheinwerfer mit Zahnpasta zu reinigen. Doch davon rät Dieter Thiel, Fachmann für Fahrzeugaufbereitung und Importfahrzeuge, dringend ab. „Das funktioniert zwar wegen der Polierstoffe in der Zahnpasta ein Stück weit.“ Dennoch kann Thiel dies nicht empfehlen. „Der Grund ist schlicht und einfach, dass es verboten ist.“ Autoscheinwerfer besäßen eine Bauartgenehmigung und jede Veränderung der Scheinwerfer kann spätestens bei der nächsten Hauptuntersuchung zu einem Erlöschen der Bauartgenehmigung kommen. Hier rät der Experte ausdrücklich zu den Reinigungsmitteln, die die Waschindustrie für Autos entwickelt hat.

Ähnlich negativ wirkt sich der nächste „Geheimtipp“ für saubere Felgen aus. Manch einer bringt bei schmutzigen Felgen das Backofenspray zum Einsatz. Doch die enthaltenden Stoffe können die Oberfläche angreifen und so zu Korrosionsschäden führen.

Etwas milder ist das Expertenurteil bei haushaltsüblichem Spülmittel. Bei der Innenraumreinigung, etwa auf dem Armaturenbrett, sind keine Beschädigungen zu erwarten. Aber mit der empfindlichen Oberfläche des Lacks sollte Spülmittel nicht in Kontakt kommen, „weil die im Spülmittel enthaltenen Tenside den Lack angreifen können“ so meint es Sören Heinze vom Auto Club Europa (ACE).

Kaffeepulver kann im Innenraum des Autos sinnvoll und wirksam gegen Gerüche eingesetzt werden. (Quelle: Pixabay)

Volle Zustimmung für Kaffeepulver

Wer unbedingt Mittel aus dem Haushalt beim Auto anwenden möchte, sollte zu Kaffeepulver greifen. Einige Bohnen oder gemahlenes Pulver können zuverlässig gegen unangenehmen Geruch eingesetzt werden. Aber um langfristig einen guten Geruch im Fahrzeuginneren zu haben, sollte auch die Ursache des Geruchs beseitigt werden.

Diskussionen von vornherein vermeiden

In Internetforen von Autoliebhabern spielt der Einsatz mit mitgebrachten Reinigungsmitteln in SB-Waschboxen immer wieder eine Rolle. Die User geben sich gegenseitig Tipps und legen Listen an, wo der Einsatz solcher Mittel erlaubt oder wenigstens geduldet wird. Auch wenn dies für Betreiber ein unangenehmes Thema sein mag, zeigt sich sogar in diesen Foren, dass die User besonders positiv auf die Gesprächsbereitschaft und fachliche Erläuterungen seitens der Betreiber reagieren. Hier kann eine SB-Waschanlage mit wenig Aufwand eine optimale Mund-zu-Mund-Propaganda unterstützen. Der Umgang mit den Kunden sollte auch in kritischen Gesprächen stets freundlich sein und von fachlicher Kompetenz geprägt sein. Die gute Zusammenarbeit mit Stammkunden in den Waschboxen wird die Belohnung für diese Mühe sein.

Autor: Sandra Schäfer

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