Erhöhung des Mindestlohns wird den Markt verändern

Zum 1. Oktober wird der Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde angehoben. Für viele Unternehmen wird dies wirtschaftliche Veränderungen nach sich ziehen, die sich in verschiedenen Bereichen auswirken werden. Auch die Carwash-Branche in Deutschland hat einen hohen Anteil von Mitarbeitern, die von der Erhöhung betroffen sein werden.

Das ifo-Institut hat Unternehmen in Deutschland befragt, wie sich auf die Erhöhung des Mindestlohns reagieren werden und viele bestätigten, dass die Änderung dazu führen wird, dass die Preise angehoben werden müssen.

Kündigungen durch Mindestlohnsteigerung

Die große Mehrheit (82,7 %) der befragten Unternehmen gibt an, wegen der Steigerung des Mindestlohns die Anzahl der Beschäftigten unverändert zu belassen. Doch auch 12,7 % der Unternehmen wollen mit einer Reduktion der Anzahl der Mitarbeiter auf die Steigerung des Mindestlohns reagieren. Aber selbst in den Unternehmen, die nicht planen zu kündigen, wird am teurer gewordenen Personal gespart. „Die große Mehrheit der betroffenen Unternehmen plant demnach nicht, die teurer gewordenen Arbeitskräfte durch Kapital zu ersetzen oder in das Wissen der Beschäftigten zu investieren, um deren Produktivität zu steigern“, sagt ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link. 17,6 % wollen zusätzliche Lohnbestandteile wie Sonderzahlungen, Boni und geldwerte Vorteile kürzen. 21,3 % der Unternehmen planen ihre Investitionen zurückzustellen und 11,1 % wollen weniger in die Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen ihrer Mitarbeiter investieren. Damit werden die Folgen dieser Erhöhung des Mindestlohns teilweise auch erst verspätet für Unternehmen sichtbar.

Preissteigerungen als direkte Folge

Andere Unternehmen planen direkte Reaktionen auf die Steigerung des Mindestlohns. 58,3 % der vom ifo befragten Unternehmen planen ihre Preise anzuheben. Die Erhöhungen werden jedoch je nach Region und Branche unterschiedlich stark ausfallen. Die Ursache liegt darin, dass die Anzahl der Mitarbeiter, die jetzt noch unterhalb des Mindestlohns tätig sind, ungleich verteilt ist. Im Westen Deutschlands betrifft dies bisher 29,1 Prozent der Mitarbeiter, im Osten der Bundesrepublik sind es hingegen 39,9 %. Einzelne Branchen wie die Gastronomie (78,0 %) und der Einzelhandel (57,9 %) werden durch die vergleichsweise hohe Anzahl an betroffenen Mitarbeitern folglich auch stärker die aktuelle Erhöhung spüren. Die Carwash-Branche ist im Vergleich zum Gesamtarbeitsmarkt zwar nur eine kleinere Branche, dennoch sind auch hier viele Mitarbeiter aktuell noch mit einem Stundenlohn von unter 12 Euro pro Stunde tätig.

Wie planen Sie, auf die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde zu reagieren?

Autor: Sandra Schäfer

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