BTG fordert Mineralölgesellschaften zur Unterstützung von Tankstellen auf

Quelle: BTG

Der Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche Deutschland (BTG) sieht die Nöte in der Tankstellenbranche immer größer werden. Um seine Mitglieder zu unterstützen, ist der Verband nun mit Forderungen an Mineralölgesellschaften herangetreten. Es wurde ein „Betreibercent“ gefordert.

Die wirtschaftliche Lage wird zunehmend angespannter und wie sich die Lage an den Tankstellen entwickeln wird, ist ungewiss. Mit einer Entspannung ist in naher Zukunft jedoch wohl nicht zu errechnen, wenn man die Inflationserwartungen für das kommende Jahr betrachtet.

In diesem Spannungsfeld hat der BTG im Sinne seiner Mitglieder Anfragen an führende Mineralölgesellschaften gestellt. „Mit den Worten ‚Um es gleich vorweg zu nehmen: Die üblichen Ratschläge, die Preise im Shop zu erhöhen und den Mitarbeiterbestand zu reduzieren, werden vermutlich ins Leere laufen‘ begegnet der BTG in diesem Anschreiben den üblichen Standardempfehlungen der Mineralölkonzerne in wirtschaftlich schwierigen Zeiten“ heißt es in einer Veröffentlichung des Verbandes. Man wollte konkrete Unterstützung erfahren.

Betreibercent als Ausgleich

Der BTG hat seine Forderungen so konkretisiert, dass er einen „Betreibercent“ in Höhe von zwei bis drei Cent pro Liter als Provisionserhöhung pro Liter forderte. „Außerdem wäre es fair, wenn die Stromkosten, die durch den Verkauf der Kraftstoffe entstehen (Zapfsäulen, Backoffice, Beleuchtung) von den Gesellschaften übernommen werden, um die Vertragspartner zu unterstützen“, heißt es weiter in der Veröffentlichung. Über eine Reaktion der Mineralölgesellschaften ist derzeit noch nichts bekannt.

Verbandsempfehlung: Jetzt Wirtschaftlichkeit prüfen

Vor dem Hintergrund, dass selbst solche Unterstützungen die derzeit hohen Kosten nicht ausgleichen können, sprach der Verband in einem internen Schreiben eine deutliche Empfehlung an seine Mitglieder aus. „Prüfen Sie Ihre eigene Wirtschaftlichkeit, stellen Sie gegebenenfalls einen neuen Geschäftsplan mit den neuen, sich abzeichnenden Kosten (Energie, Personal etc.) auf. Sofern sich hier ein Handlungsbedarf abzeichnet, sollten Sie so früh wie möglich mit Ihrem Außendienst/Ihrer Gesellschaft das Gespräch suchen, um eine entsprechende Lösung zu finden.“ Aus der Erfahrung des Verbandes heraus wurde unterstrichen, dass wirtschaftliche Probleme am besten am Anfang gelöst werden sollten, denn je länger man mit dem Lösungsansatz warten würde, desto schwieriger würde es werden. Dazu rät der Verband auch dazu, die wirtschaftliche Entwicklung im Auge zu behalten, um Problemen entgegenwirken zu können.

Sorgen im Waschgeschäft

Noch größer als in den Tankstellen in Deutschland dürften die Sorgen über die Zukunft in der Carwash-Branche sein. Während Tankkunden auch bei steigenden Preisen vorerst weiter tanken werden, um mobil zu sein, gestaltet sich die Lage beim Autowaschen anders. Eine Autowäsche könnte bei steigenden Lebenshaltungskosten und unter Umständen auch steigenden Preisen in den Waschanlagen, weniger nachgefragt werden.

Thomas Drott, Geschäftsführer des BTG, erklärte im Gespräch mit CarwashPro.de, dass er aktuell keine so große Gefahr darin sähe, dass Kunden an der Autowäsche sparen würden, wenn die Kosten reduzieren wollen. Er stellte den Vergleich der Kosten einer Autowäsche und dem Kauf von Waren des täglichen Bedarfs, wie etwa Kleidung, oder einem Besuch in der Gastronomie. Durch die höheren Einmalkosten für Kleidung oder Restaurantbesuche würden Kunden wohl eher dort zuerst sparen und die im Vergleich günstige Autowäsche nicht reduzieren.

Für die Entwicklung der Autowaschbranche bleibt zu hoffen, dass Thomas Drott mit seiner Einschätzung des Konsumverhaltens richtig liegt. Aber auch für diese Branche gilt wohl auch die BTG-Empfehlung, die Wirtschaftlichkeit zu prüfen und die Entwicklung der Wirtschaftslage zu verfolgen.

Autor: Sandra Schäfer

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Der Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche Deutschland (BTG) sieht die Nöte in der Tankstellenbranche immer größer werden. Um seine Mitglieder zu unterstützen, ist der Verband nun mit Forderungen an Mineralölgesellschaften herangetreten. Es wurde ein „Betreibercent“ gefordert.

Die wirtschaftliche Lage wird zunehmend angespannter und wie sich die Lage an den Tankstellen entwickeln wird, ist ungewiss. Mit einer Entspannung ist in naher Zukunft jedoch wohl nicht zu errechnen, wenn man die Inflationserwartungen für das kommende Jahr betrachtet.

In diesem Spannungsfeld hat der BTG im Sinne seiner Mitglieder Anfragen an führende Mineralölgesellschaften gestellt. „Mit den Worten ‚Um es gleich vorweg zu nehmen: Die üblichen Ratschläge, die Preise im Shop zu erhöhen und den Mitarbeiterbestand zu reduzieren, werden vermutlich ins Leere laufen‘ begegnet der BTG in diesem Anschreiben den üblichen Standardempfehlungen der Mineralölkonzerne in wirtschaftlich schwierigen Zeiten“ heißt es in einer Veröffentlichung des Verbandes. Man wollte konkrete Unterstützung erfahren.

Betreibercent als Ausgleich

Der BTG hat seine Forderungen so konkretisiert, dass er einen „Betreibercent“ in Höhe von zwei bis drei Cent pro Liter als Provisionserhöhung pro Liter forderte. „Außerdem wäre es fair, wenn die Stromkosten, die durch den Verkauf der Kraftstoffe entstehen (Zapfsäulen, Backoffice, Beleuchtung) von den Gesellschaften übernommen werden, um die Vertragspartner zu unterstützen“, heißt es weiter in der Veröffentlichung. Über eine Reaktion der Mineralölgesellschaften ist derzeit noch nichts bekannt.

Verbandsempfehlung: Jetzt Wirtschaftlichkeit prüfen

Vor dem Hintergrund, dass selbst solche Unterstützungen die derzeit hohen Kosten nicht ausgleichen können, sprach der Verband in einem internen Schreiben eine deutliche Empfehlung an seine Mitglieder aus. „Prüfen Sie Ihre eigene Wirtschaftlichkeit, stellen Sie gegebenenfalls einen neuen Geschäftsplan mit den neuen, sich abzeichnenden Kosten (Energie, Personal etc.) auf. Sofern sich hier ein Handlungsbedarf abzeichnet, sollten Sie so früh wie möglich mit Ihrem Außendienst/Ihrer Gesellschaft das Gespräch suchen, um eine entsprechende Lösung zu finden.“ Aus der Erfahrung des Verbandes heraus wurde unterstrichen, dass wirtschaftliche Probleme am besten am Anfang gelöst werden sollten, denn je länger man mit dem Lösungsansatz warten würde, desto schwieriger würde es werden. Dazu rät der Verband auch dazu, die wirtschaftliche Entwicklung im Auge zu behalten, um Problemen entgegenwirken zu können.

Sorgen im Waschgeschäft

Noch größer als in den Tankstellen in Deutschland dürften die Sorgen über die Zukunft in der Carwash-Branche sein. Während Tankkunden auch bei steigenden Preisen vorerst weiter tanken werden, um mobil zu sein, gestaltet sich die Lage beim Autowaschen anders. Eine Autowäsche könnte bei steigenden Lebenshaltungskosten und unter Umständen auch steigenden Preisen in den Waschanlagen, weniger nachgefragt werden.

Thomas Drott, Geschäftsführer des BTG, erklärte im Gespräch mit CarwashPro.de, dass er aktuell keine so große Gefahr darin sähe, dass Kunden an der Autowäsche sparen würden, wenn die Kosten reduzieren wollen. Er stellte den Vergleich der Kosten einer Autowäsche und dem Kauf von Waren des täglichen Bedarfs, wie etwa Kleidung, oder einem Besuch in der Gastronomie. Durch die höheren Einmalkosten für Kleidung oder Restaurantbesuche würden Kunden wohl eher dort zuerst sparen und die im Vergleich günstige Autowäsche nicht reduzieren.

Für die Entwicklung der Autowaschbranche bleibt zu hoffen, dass Thomas Drott mit seiner Einschätzung des Konsumverhaltens richtig liegt. Aber auch für diese Branche gilt wohl auch die BTG-Empfehlung, die Wirtschaftlichkeit zu prüfen und die Entwicklung der Wirtschaftslage zu verfolgen.

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