Spectro Waschchemie
Interview

Waschchemie-Hersteller Spectro im Interview zur Nachhaltigkeit

Spectro

Die Autowash- und Truckwash-Abteilung von Spectro hat sich in letzter Zeit gut entwickelt. Teilweise dank der Nachhaltigkeitspolitik des niederländischen Anbieters von Reinigungsprodukten. Grund genug für ein ausführliches Interview mit Geschäftsführer Laurens Metternich. „Wir versuchen, die Klimaauswirkungen von allem, was wir herstellen und tun, zu begrenzen.“

Spectro ist ein traditionelles Familienunternehmen aus den Niederlanden, das es seit über 50 Jahren gibt. Es wird von Alissa, Quintus und Laurens Metternich geführt. „Je nach Angebot und Nachfrage arbeiten mittlerweile zwischen 50 und 60 Menschen für unser Unternehmen“, sagt Laurens Metternich.

„Meine Eltern haben Spectro einmal gegründet. Mein Vater hat das Handwerk wieder von seinem Großvater gelernt. 1963 gründete er unter dem Namen Metternich Chemie ein Unternehmen für Reinigungsmittel. Dad hat sich damals von dieser Firma getrennt und dann Spectro gegründet. Später, als mein Großvater starb, fusionierten die beiden Unternehmen schließlich wieder.“

Trotz seiner langen Geschichte ist Spectro vielen Autowaschanlagenbesitzern nicht sofort ein Begriff. Metternich ist sich dessen bewusst. „Das ist erklärbar, weil wir viele sogenannte Eigenmarken herstellen. Dies sind professionelle Reinigungsprodukte für andere, die sie dann neu kennzeichnen. Erst in den letzten Jahren haben wir versucht, das Unternehmen anders zu vermarkten und sichtbarer zu machen.“

Das in Oss (Niederlande) ansässige Unternehmen hat drei separate Geschäftsbereiche:

  • Professionelle Reinigung (einschließlich Reinigungsunternehmen, Gebäude und Gesundheitswesen)
  • Food & Hygiene (Küche, Lebensmittelindustrie)
  • Fahrzeugpflege (Autowäsche & LKW-Wäsche)

„Die letzten beiden Branchen haben in den letzten Jahren wenig Aufmerksamkeit von uns erhalten. Aber als wir sahen, dass die Zahl der Eigenmarkenkunden zurückging, beschlossen wir, sie wiederzubeleben, komplett mit neuen Produkten und neuen Leuten.“

Truckwash (Quelle: Spectro)

Waschchemie im Ausland

Spectro beliefert mit seinen Reinigungsprodukten hauptsächlich Kunden in den Benelux-Ländern, hat aber auch Vertriebspartner in Spanien, Portugal und in Osteuropa. „Wir sind sicher nicht mehr die Kleinsten und auch nicht die Größten, aber in einigen Bereichen versuchen wir schon, die Besten zu sein“, sagt Metternich über die Marktposition.

Außerdem gründeten sie 2021 eine deutsche Niederlassung von Spectro, um Zugang zum deutschen Markt zu erhalten. Es sei harte Arbeit, gibt Metternich zu. „Vor allem jetzt, wo unsere deutschsprachige Verbindungsperson einen anderen Job gefunden hat.“ Laut dem Geschäftsführer ist es nicht immer einfach, bei deutschen Autowaschanlagenbesitzern einen Fuß in die Tür zu bekommen. „Sie wechseln nicht so einfach zu einem neuen Lieferanten“, weiß Metternich. „Auch wenn sie ein tolles Angebot machen, von dem der Kunde in jeder Hinsicht profitiert.“ Bei der ersten Kontaktaufnahme verwendet Metternich daher manchmal geschickt seinen Nachnamen. „Klingt ja schließlich deutsch“, lacht der Niederländer.

Nachhaltigkeit in der Waschchemie

Spectro ist in den letzten Jahren auf dem Vormarsch, auch dank der zunehmenden Ausrichtung auf Nachhaltigkeit. „Besonders die Fahrzeugwäsche wächst wie eine Rakete, muss ich sagen. Das liegt zum einen an guten Produkten, klaren Preisen und guter Beratung. Aber auch unsere Nachhaltigkeitsstrategie spielt eine Rolle.“

Metternich ist spürbar enorm stolz auf diese Nachhaltigkeitspolitik. 2009 war Spectro das erste niederländische Unternehmen mit Ecolabel-zertifizierten Reinigungsprodukten. Ein Jahr später hatte das Unternehmen bereits 10 verschiedene umweltfreundlich-zertifizierte Produkte in seinem Katalog. „Wir versuchen, die Klimaauswirkungen von allem, was wir herstellen und tun, zu begrenzen. Die Hauptfrage ist immer: Welche Auswirkungen hat es auf unsere Zukunft? Wir versuchen so viel wie möglich auf nachwachsende Rohstoffe zu setzen. Darüber hinaus ist unser Unternehmen vollständig energieneutral und wir tun viel für die Abfallreduzierung und Wassereinsparung.“
Darüber hinaus versucht Spectro, die logistischen Auswirkungen seiner Produkte zu reduzieren, indem Verpackungen so gestaltet werden, dass mehr Teile auf eine Palette passen.

Es geht aber sogar so weit, auch aktiv auf den Kunden zuzugehen. Weil der größte ökologische Fußabdruck oft beim Kunden liegt, weiß man in Oss. Aus diesem Grund bietet Spectro Anleitungsvideos und Dosiersysteme an und verwendet Farbcodierungen, damit das richtige Produkt am richtigen Ort verwendet wird.

Waschchemie Spectro
Alle großen Behälter werden recycelt. (Foto: Spectro)

„Außerdem bitten wir unsere Kunden, die leere Verpackung zurückzugeben, damit wir sie recyceln können. Große Industrie-IBC-Container werden bei uns gewaschen und anschließend wiederverwendet. Die kleineren Plastikverpackungen sortieren wir selbst nach Farben und werfen sie anschließend in den Schredder, um sie zu recyceln.“

Dosiersysteme für Waschchemie

Die Tatsache, dass das Forschungs- und Entwicklungsteam von Spectro aus fünf Personen besteht, zeigt, dass sie die Angelegenheit sehr ernst nehmen. Schließlich beschäftigt nicht jedes Unternehmen 10 % seiner Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung. Metternich weist auf die von ihm entwickelten Dosiersysteme hin. „Wir stellen also nicht nur die Waschmittel her, sondern sorgen auch dafür, dass sie sich dabei richtig dosieren lassen.“

Leider hat Spectro noch keine Dosiersysteme für die Autowaschindustrie im Angebot. „Noch nicht. Daran arbeiten wir aber. Es liegen einige Ideen auf dem Tisch, um weitere Schritte zu unternehmen. In Kombination mit der Herstellung konzentrierterer Reinigungsmittel. Denn dann wird die richtige Dosierung noch wichtiger.“

„Bei der Datennutzung sind wir aber schon weit vorangekommen. Wir haben zum Beispiel eine Reihe von Kunden in Lkw-Waschanlagen, wo wir uns ihre Bestandsverwaltung ansehen können. Damit sie nicht unerwartet ausgehen. Sobald sie ein bestimmtes Niveau unterschreiten, geben wir eine Bestellung in das System ein. Danach wird der Kunde innerhalb weniger Tage beliefert.“

In der Tat ist man sich bei Spectro bewusst, dass viele Autowaschmitarbeiter praktisch denken und möglicherweise weniger Sinn für Buchhaltung und Lagerverwaltung haben. „Wenn Sie einen Standort mit einem guten Manager haben, wird das natürlich selten zum Problem. Aber in Zeiten, in denen jeder mit seinem Personal zu kämpfen hat und man versucht, mehrere Filialen am Laufen zu halten, ist das ein interessanter Zusatzservice.“

Autor: Sandra Schäfer

Antworte auch

Noch maximal Zeichen

Bitte melden Sie sich an mit einem der sozialen Medium um einen Kommentar abzugeben.

Waschchemie-Hersteller Spectro im Interview zur Nachhaltigkeit | CarwashPro