Azubis finden trotz Corona-Krise

Jetzt suchen junge Menschen eine Ausbildung und starten in das Berufsleben. Aber Corona macht das Bewerben schwieriger. Doch die Krise ist nicht alleine schuld an den verringerten Ausbildungsverträgen. Unternehmen müssen sich einer neuen Entwicklung anpassen, um zukunftsfähig zu bleiben.

Die derzeitige Lage der Wirtschaft und auch des Arbeitsmarktes sind keine günstigen Voraussetzungen, um neue Mitarbeiter zu finden. Aber aufseiten der Arbeitnehmer ist die Lage noch schwieriger. Die Unsicherheit über die berufliche Zukunft ist groß und besonders Auszubildende stehen vor großen Problemen. Der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) geht davon aus, dass im Vergleich zum Vorkrisenzeitraum im Jahr 2021 zwischen 10 und 20 Prozent weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. Aber trotz der Krise sollten Betriebe an der Ausbildung junger Menschen festhalten. Dies ist ein wichtiger Baustein, um nach der Krise nicht noch weiter unter dem Mangel an Fachkräften zu leiden.

Azubi-Suche trotz Corona

Der Jahrgang an Jugendlichen, die in diesem Sommer die Schule beenden, ist genau jetzt in der Hochphase der Ausbildungssuche. Unternehmen sollten sich also darauf vorbereiten, die Personalsuche auch unter den geänderten Bedingungen der Corona-Krise erfolgreich zu bewältigen. Messebesuche, Jobmessen und andere auf Präsenz beruhende Veranstaltungen werden wohl noch auf unbestimmte Zeit nicht sicher stattfinden können. Der Recruiting-Prozess sollte also ebenso wie viele andere Teile des beruflichen Lebens digitalisiert werden. Aber es gibt es eine gute Nachricht: Genau die Zielgruppe der Auszubildenden und Berufsanfänger ist täglich für längere Zeiten online und somit bestens über digitale Wege erreichbar. Die Auswahl der passenden Medien und ein gutes Employer Branding sollte dabei beachtet werden.

Generation Z im Berufsleben

Die Generation Z umfasst alle Geburtsjahrgänge zwischen dem Jahr 2000 und etwa 2010. Diese jungen Menschen sind mit dem Internet und mobilen Endgeräten groß geworden. Ihr Anspruch an die Welt wird oft als egozentrisch kritisiert, aber diese Menschen wollen etwas in der Welt bewirken und sich selbst auch als selbstwirksam wahrnehmen. Durch digitale Wissensquellen ist mangelndes Fachwissen keine Grenze in der beruflichen Entwicklung, denn sie lernen oft schnell und intuitiv digital. Im täglichen Arbeitsleben ist für diese Generation der ständigen Weiterentwicklung ein trister Alltag und eine eintönige Zuständigkeit für monotone Aufgaben nicht langfristig attraktiv. Aber Unternehmen können die Vorteile, die mit einer solchen Einstellung verbunden sind, nutzen. Mitarbeitern der Generation Z kann man vielfältige Aufgaben zumuten und ihnen auch Verantwortung übertragen. Solange die unternehmensinternen Prozesse darauf ausgelegt sind und die fachliche Einweisung und Ausbildung entsprechend ist, wird auch die Generation Z ihren festen Platz in der Arbeitswelt finden. Aber wie erreicht man die Generation Z, besonders unter den jetzigen Umständen?

Digitale Ansprache bei der Jobsuche

Die aktuellen Corona-Umstände führen dazu, viele Prozesse zu digitalisieren und in das Internet zu verlagern. Genau dort ist die Generation Z bereits täglich zu Hause. Die digitalen Kanäle und die Zielgruppe der Auszubildenden und jungen Mitarbeiter passen daher bestens zusammen. Aber es kommt auf die richtige Ansprache und die professionelle Unternehmenspräsentation an. Die sozialen Medien sind der richtige Kanal, um Menschen an einem Unternehmen teilhaben zu lassen. Durch bewegte Bilder und Personen im Vordergrund der Kommunikation bekommen Bewerber einen lebhaften Eindruck von der Arbeit bei einem Unternehmen. Hier sollte klar formuliert werden, wen ein Team als neues Mitglied sucht und welche Eigenschaften jemand Neues in das Team mitbringen sollte. Online-Assessments sind für junge Menschen weniger eine Hürde als für viele Unternehmen. Die Generation Z hat wenig Probleme damit, sich vor einem Bildschirm zu präsentieren und ein Unternehmen per Videokonferenz kennenzulernen. Tradierte Unternehmen bieten diese Möglichkeit aber immer noch viel zu wenig an oder präsentieren dies nicht offen nach außen.

Wandel auf dem Arbeitsmarkt

Noch vor wenigen Jahren sah die Mitarbeitersuche so aus, dass auf eine vakante Stelle viele Bewerber trafen. Heute hat sich dies umgekehrt. Gerade bei der Suche nach Auszubildenden stehen wenige Suchende vielen offenen Stellen gegenüber. Der Ausbildungssuchende ist also nicht mehr der zukünftige Mitarbeiter, sondern das Unternehmen, das jetzt aktiv auf die Suche nach neuem Personal gehen muss. „Active Sourcing“ wird der Prozess genannt, wenn Unternehmen gezielt Bewerber ansprechen oder diese sogar abwerben. Der Vorteil liegt darin, dass das Unternehmen sich schon vor dem Kennenlernen ein Bild der Person machen kann. Der Blick in die sozialen Netzwerke, um die Profile der Bewerber zu überprüfen, der sogenannte „Background-Check“ gehört für viele Personaler zum heutigen Standard. Auch die gezielte Ansprache in Kooperation mit Schulen kann ein Unternehmen an die richtigen Kandidaten bringen. Es gilt nicht zu vergessen, dass die Generation Z in den meisten Fällen, eine Entscheidung mit Gleichaltrigen diskutiert. Daher ist es auch ratsam, wenn Unternehmen sich gezielt in Jugendblogs und Jugendportalen präsentieren.

Bestehende Prozesse müssen nicht nur durch Corona umgedacht werden. Auch die Anforderungen des Arbeitsmarktes führen dazu, dass Unternehmen sich diesen anpassen müssen, um auch in Zukunft die richtigen Mitarbeiter an den passenden Stellen im Unternehmen zu haben.

Autor: Sandra Schäfer

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Azubis finden trotz Corona-Krise

Jetzt suchen junge Menschen eine Ausbildung und starten in das Berufsleben. Aber Corona macht das Bewerben schwieriger. Doch die Krise ist nicht alleine schuld an den verringerten Ausbildungsverträgen. Unternehmen müssen sich einer neuen Entwicklung anpassen, um zukunftsfähig zu bleiben.

Die derzeitige Lage der Wirtschaft und auch des Arbeitsmarktes sind keine günstigen Voraussetzungen, um neue Mitarbeiter zu finden. Aber aufseiten der Arbeitnehmer ist die Lage noch schwieriger. Die Unsicherheit über die berufliche Zukunft ist groß und besonders Auszubildende stehen vor großen Problemen. Der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) geht davon aus, dass im Vergleich zum Vorkrisenzeitraum im Jahr 2021 zwischen 10 und 20 Prozent weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. Aber trotz der Krise sollten Betriebe an der Ausbildung junger Menschen festhalten. Dies ist ein wichtiger Baustein, um nach der Krise nicht noch weiter unter dem Mangel an Fachkräften zu leiden.

Azubi-Suche trotz Corona

Der Jahrgang an Jugendlichen, die in diesem Sommer die Schule beenden, ist genau jetzt in der Hochphase der Ausbildungssuche. Unternehmen sollten sich also darauf vorbereiten, die Personalsuche auch unter den geänderten Bedingungen der Corona-Krise erfolgreich zu bewältigen. Messebesuche, Jobmessen und andere auf Präsenz beruhende Veranstaltungen werden wohl noch auf unbestimmte Zeit nicht sicher stattfinden können. Der Recruiting-Prozess sollte also ebenso wie viele andere Teile des beruflichen Lebens digitalisiert werden. Aber es gibt es eine gute Nachricht: Genau die Zielgruppe der Auszubildenden und Berufsanfänger ist täglich für längere Zeiten online und somit bestens über digitale Wege erreichbar. Die Auswahl der passenden Medien und ein gutes Employer Branding sollte dabei beachtet werden.

Generation Z im Berufsleben

Die Generation Z umfasst alle Geburtsjahrgänge zwischen dem Jahr 2000 und etwa 2010. Diese jungen Menschen sind mit dem Internet und mobilen Endgeräten groß geworden. Ihr Anspruch an die Welt wird oft als egozentrisch kritisiert, aber diese Menschen wollen etwas in der Welt bewirken und sich selbst auch als selbstwirksam wahrnehmen. Durch digitale Wissensquellen ist mangelndes Fachwissen keine Grenze in der beruflichen Entwicklung, denn sie lernen oft schnell und intuitiv digital. Im täglichen Arbeitsleben ist für diese Generation der ständigen Weiterentwicklung ein trister Alltag und eine eintönige Zuständigkeit für monotone Aufgaben nicht langfristig attraktiv. Aber Unternehmen können die Vorteile, die mit einer solchen Einstellung verbunden sind, nutzen. Mitarbeitern der Generation Z kann man vielfältige Aufgaben zumuten und ihnen auch Verantwortung übertragen. Solange die unternehmensinternen Prozesse darauf ausgelegt sind und die fachliche Einweisung und Ausbildung entsprechend ist, wird auch die Generation Z ihren festen Platz in der Arbeitswelt finden. Aber wie erreicht man die Generation Z, besonders unter den jetzigen Umständen?

Digitale Ansprache bei der Jobsuche

Die aktuellen Corona-Umstände führen dazu, viele Prozesse zu digitalisieren und in das Internet zu verlagern. Genau dort ist die Generation Z bereits täglich zu Hause. Die digitalen Kanäle und die Zielgruppe der Auszubildenden und jungen Mitarbeiter passen daher bestens zusammen. Aber es kommt auf die richtige Ansprache und die professionelle Unternehmenspräsentation an. Die sozialen Medien sind der richtige Kanal, um Menschen an einem Unternehmen teilhaben zu lassen. Durch bewegte Bilder und Personen im Vordergrund der Kommunikation bekommen Bewerber einen lebhaften Eindruck von der Arbeit bei einem Unternehmen. Hier sollte klar formuliert werden, wen ein Team als neues Mitglied sucht und welche Eigenschaften jemand Neues in das Team mitbringen sollte. Online-Assessments sind für junge Menschen weniger eine Hürde als für viele Unternehmen. Die Generation Z hat wenig Probleme damit, sich vor einem Bildschirm zu präsentieren und ein Unternehmen per Videokonferenz kennenzulernen. Tradierte Unternehmen bieten diese Möglichkeit aber immer noch viel zu wenig an oder präsentieren dies nicht offen nach außen.

Wandel auf dem Arbeitsmarkt

Noch vor wenigen Jahren sah die Mitarbeitersuche so aus, dass auf eine vakante Stelle viele Bewerber trafen. Heute hat sich dies umgekehrt. Gerade bei der Suche nach Auszubildenden stehen wenige Suchende vielen offenen Stellen gegenüber. Der Ausbildungssuchende ist also nicht mehr der zukünftige Mitarbeiter, sondern das Unternehmen, das jetzt aktiv auf die Suche nach neuem Personal gehen muss. „Active Sourcing“ wird der Prozess genannt, wenn Unternehmen gezielt Bewerber ansprechen oder diese sogar abwerben. Der Vorteil liegt darin, dass das Unternehmen sich schon vor dem Kennenlernen ein Bild der Person machen kann. Der Blick in die sozialen Netzwerke, um die Profile der Bewerber zu überprüfen, der sogenannte „Background-Check“ gehört für viele Personaler zum heutigen Standard. Auch die gezielte Ansprache in Kooperation mit Schulen kann ein Unternehmen an die richtigen Kandidaten bringen. Es gilt nicht zu vergessen, dass die Generation Z in den meisten Fällen, eine Entscheidung mit Gleichaltrigen diskutiert. Daher ist es auch ratsam, wenn Unternehmen sich gezielt in Jugendblogs und Jugendportalen präsentieren.

Bestehende Prozesse müssen nicht nur durch Corona umgedacht werden. Auch die Anforderungen des Arbeitsmarktes führen dazu, dass Unternehmen sich diesen anpassen müssen, um auch in Zukunft die richtigen Mitarbeiter an den passenden Stellen im Unternehmen zu haben.

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