Waschanlagenbau in und nach der Corona-Zeit

Aktuell haben es Bauprojekte sehr schwierig in der Realisierungsphase. Die Hindernisse waren in Corona-Zeit schon eine Herausforderung, doch nun folgt direkt eine wirtschaftliche Krise, die die Lage weiter verschärft. Bauprojekte verzögern sich, Zulieferer haben Materialschwierigkeiten und der Markt droht ins Stocken zu geraten.

Zuletzt zeigten sich die Auswirkungen der Corona-Zeit im Gespräch mit Jan Tegeler von Willi Wewer. Das Unternehmen hatte erhebliche Schwierigkeiten beim Bau einer neuen SB-Waschanlage in Cloppenburg.

Bürokratische Vorgänge dauern noch länger

Der erste Moment der Verzögerungen tritt aktuell schon vor dem Start der Bauphase sein. Bei der Bearbeitung von Bauanträgen können Verwaltungen und Behörden aktuell nicht auf das volle Personal setzen. In der Corona-Zeit wurde viel Personal im Gesundheitsbereich und in den Gesundheitsämtern gebraucht. Die Meldungen von überforderten Gesundheitsämtern aus dem Herbst des letzten Jahres, die die Kontaktnachverfolgung nicht mehr gewährleisten konnten, sind auch heute noch präsent. Das Personalproblem ist auch heute noch nicht vollständig gelöst, sodass auch hier mit anhaltenden Verzögerungen gerechnet werden muss.

Handwerkermangel in Deutschland

Wenn man schon vor Corona lange auf einen verfügbaren Handwerker warten musste, hat die Corona-Zeit, der Preisanstieg bei Baumaterialien und der Personalmangel, auch bei den Auszubildenden, die Lage heute noch verschärft. Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks kommentierte bereits im August die langen Wartezeiten: „Unsere Betriebe tun da gerade ihr Bestes, damit sich das nicht oder nur in Maßen auf Kundenseite auswirkt. Im Gesamthandwerk liegt die durchschnittliche Auftragsreichweite derzeit bei 8,8 Wochen. Im Bau- und Ausbaubereich jedoch ist es so, dass man aktuell mit mindestens zehn und manchmal sogar bis zu 15 Wochen rechnen muss, bis ein Auftrag begonnen und abgearbeitet wird.“

Zulieferer zunehmend unter Druck

Im Bereich der Zulieferer wirkt sich die Preissteigerung für Materialien und die Knappheit von bestimmten Produkten auf dem Weltmarkt bereits aus. Manche Unternehmen schaffen es durch kreative Unternehmensführung und lokale Rohstoffe die weltweiten Engpässe abzumildern. Doch auch diese Umstellung der Prozesse erfordern Zeit und Ressourcen. Beobachtet man die weltweiten Medienberichte zu diesem Thema, ist noch keine Entspannung der Lage in Sicht.

Waschgeschäft ist krisenfest

Im Kontrast dazu hat die Corona-Krise gezeigt, dass gerade Investitionen in das Waschgeschäft in der aktuellen Krise gute geschäftliche Möglichkeiten bot. Die Nachfrage bleibt überwiegend konstant, wegen der Verkehrssicherheit wurden Waschanlagen in Lockdowns nicht in allen Bundesländern geschlossen und der Waschkunde zeigt sich bis jetzt weiterhin kauffreudig und wäscht überwiegend unverändert sein Fahrzeug. Daher kann die brancheninterne Nachfrage die Knappheit der Ressourcen in der Waschbranche zusätzlich verschärfen. Es bleibt abzuwarten, wie Hersteller und Zulieferer in diesem Spannungsfeld agieren werden und welche Folgen dies für die Branchen haben wird.

Autor: Sandra Schäfer

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